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Würdet ihr die Lehrerin informieren?

Thema: Würdet ihr die Lehrerin informieren?

Hallo, meine Kleine (6. Klasse) hat nächste Woche eine mündliche Prüfung. Am gleichen Tag wird ihr Vater am Kopf operiert. Würdet ihr der Englischlehrerin Bescheid geben, damit sie Anspannung, Unsicherheit etc richtig einordnen kann? Meine Tochter meint, dass sie sich sehr Sorgen machen wird um den Papa und sie hat Angst, dass sie dann kein vernünftiges Wort raus bekommt. Die Lehrerin sehe ich diese Woche noch auf einem Elternabend, da könnte ich kurz mit ihr sprechen. Danke für eure Meinungen!

von Sonnenkäferchen am 17.02.2020, 15:03



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Hallo! Jetzt mal bitte nicht falsch verstehen? Aber was genau soll jetzt die Lehrerin machen mit dieser Info? Wenn es nicht so gut ist nicht bewerten und wenn es gut ist dann doch bewerten? Wie vile Bonus ist OK, was nicht mehr? Ich würde unter diesen Umständen generell das Kind an dem Tag vom Schulbesuch entschuldigen und zur Nachprüfung schicken. LG, 2.

von 2auseinemholz am 17.02.2020, 15:15



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Na ja, vielleicht passend reagieren, wenn das Kind anfängt zu weinen zum Beispiel. Zuhause lassen ist keine Option, da wäre sie alleine. Die Geschwister sind in der Schule und ich arbeite.

von Sonnenkäferchen am 17.02.2020, 15:23



Antwort auf Beitrag von 2auseinemholz

Würde ich nicht machen. Wieso sollte man dem Kind nicht die Möglichkeit geben, die schwierige Situation, ggf. mit Unterstützung der Lehrerin, zu bewältigen? Daran wird es sicher mehr wachsen, als daran, eine Krankheit vorzutäuschen, um nicht zur Prüfung zu müssen, und dann den Stress zu haben, einen Nachtermin noch vor sich zu haben, wenn alle anderen die Prüfung schon erledigt haben. Zudem sind solche Prüfungen ja oft Partnerprüfungen, d.h. der Partner hinge auch mit drin.

Mitglied inaktiv - 17.02.2020, 15:23



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Ähm, hier soll doch keine Krankheit vorgetäuscht werden? Der Vater des Kindes hat am Prüfungstag wohl eine Kopf-OP und und das Kind wird dementsprechend bei der Prüfung emotional aufgewühlt sein. Und die AP fragt, ob sie die Lehrerin vorab informieren soll, damit sie um die emotionale Situation der Tochter Bescheid weiß. Ich kann leider nicht wirklich was dazu beitragen... wenn es sich um eine schwerwiegende OP handelt und dein Kind emotional sehr aufgewühlt ist, würde ich es der Lehrerin vermutlich sagen... aber mit dem Hinweis, dass du die Lehrerin nur vorbereiten möchtest, damit sie weiss was los ist, falls deine Tochter außergewöhnlich reagiert. Ich würde aber auf jeden Fall es so formulieren, dass nicht der Hauch eines Zweifels aufkommen kann, du würdest eine Sonderbehandlung deiner Tochter wollen. Das könnte übel aufstoßen. Hmmm... schwierig.

von Summer80 am 17.02.2020, 18:26



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Ein klares Ja. Ich bin selbst Lehrerin und bin froh, wenn ich sowas weiß und zielgerichtet reagieren kann. (Und wenn keine Reaktion erforderlich ist, weil das Kind die Lage im Griff hat, umso besser.)

Mitglied inaktiv - 17.02.2020, 15:17



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Ich schließe mich gespenst an - ja, sag es ihr, vor allem, wenn du sie sowieso triffst. Es schadet doch nicht, sondern hilft eigentlich beiden Seiten, wenn man diese Info im Hinterkopf hat. Ich bin immer froh, wenn mir Eltern in solchen besonderen Situationen kurz Bescheid geben. LG M.

von Minimonster am 17.02.2020, 15:23



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Ja, würde ich auf jeden Fall machen. Für deinen Mann alles Gute!

von Mutti69 am 17.02.2020, 15:22



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Ja, würde ich. Wir hatten neulich eine unschöne Situation, weil die Lehrerin nicht wusste, dass der Opa gestorben ist und Beerdigung war. Sie sagte etwas völlig Unpassendes vor der Klasse und meine Tochter brach heulend zusammen. Das tat der Lehrerin so leid, dass sie sich extra nochmals eine Woche später entschuldigte. Nun konnte ich das ja nicht per Rundbrief an alle Fachlehrer rausgeben, an Deiner Stelle aber, wenn Du die Lehrerin siehst, würde ich einen kurzen Hinweis geben. Alles Gute für den Papa.

Mitglied inaktiv - 17.02.2020, 16:41



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Ja, ich würde es ihr beiläufig sagen. Aber nicht mit der Erwartung, dass sie eine bessere Note gibt. Sondern dass sie - falls es schlecht läuft - einen Wiederholungstermin ermöglicht. Ob das ggf. möglich ist, kannst Du ruhig erfragen. LG

von Banu28 am 17.02.2020, 17:01



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Hej! Ganz sicher würde ich das sagen, gerade weil in einer mündlichen Prüfung ja auch ganz anders auf manches reagiert wird und werden kann. Es geht doch erstmal gar nicht um eine nachsichtigere Note, sondern einfach Verständnis und Empathie - und der richtigen "Schuldzuweisung", wenn das Kind plötzlich nicht kann oder will. Auch wir Erwachsenen dürfen in solchen bedrohlichen Situationen Rücksicht und Verständnis erwarten - zu menien, DA habedas Kidn einen Lerneffekt, wenen s gut durchdie Prüfung kommt, naja, finde ich grenzwertig, und ich bin bestimmt nicht der Betüdeltyp bei sowas. Ein Aarzt würde auch keine OP durchführen, wir würden alle keine hochkomplizierten Dinge just auf den Op-Tag legen oder auch "nur" zu einem Prüfungstermin wollen, wenn meine Gedanken doch ganz woanders sind, und dies zu Recht. Ich bin sicher, viele von uns nähmen da frei, egal wie wenig wir im OP ändern können. Toll, wenn das Kind eh antritt - und schön,wenn die Lehrerin richtig reagieren kann, wenn es total aus der Spur läuft. Alles für Deinen Mann - Ursel, DK

von DK-Ursel am 17.02.2020, 18:29



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Ursel, danke für den Gedankenanstoß... Es ist tatsächlich so, dass ich an dem Tag Aufgabe X auf der Arbeit machen müsste, mir das aber nicht zutraue. Das habe ich gleich besprochen und zwei Kollegen übernehmen das für mich. Von daher werde ich meinem Kind da auch entsprechend beistehen.

von Sonnenkäferchen am 17.02.2020, 19:29



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Auf jeden Fall. Wir hatten letztens Infoabend von unserer zukünftigen weiterführenden Schule. Sie hat sogar ausdrücklich datum gebeten, dass man den Klassenlehrer informieren soll. Alles Gute für deinen Mann und für die Prüfung deiner Tochter. Aus eigener Erfahrung. Nimm ihr den Druck und sag, dass es ok sei, falls es daneben geht. Ich hatte damals eine Prüfung, als mein Vater einen Schlaganfall bekommen hat. Habe mit meinem Ausbilder gesprochen und auch mit meiner Mama. Es wäre für alle ok gewesen, wenn ich durchgefallen wäre. Das hat mir enorm viel Druck rausgenommen und ich habe es trotzdem geschafft.

von DanniL am 17.02.2020, 18:56



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Danke für euren Input und die guten Wünsche für meinen Mann. Er bekommt das erste Cochlear Implantat. Ist jetzt keine ganz schwerwiegende OP, aber es hängt für uns ganz viel vom Erfolg ab. Ich werde die Lehrerin am Mittwoch ansprechen und es ihr sagen. Sie ist sehr empathisch und kann ggf sicher gut und passend reagieren. Die Note ist mir ehrlich gesagt komplett egal. Die ist in Klasse 6 nicht wirklich wichtig und meine Tochter hat keine Probleme in Richtung Klasse wiederholen. Mir geht es darum, ihr Sicherheit zu geben und den Druck rauszunehmen. Das gestehe ich mir auf der Arbeit an dem Tag auch zu und wird von meinen Kollegen mitgetragen.

von Sonnenkäferchen am 17.02.2020, 19:34



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Hier in der Schule meiner Kinder wird sogar oft darum gebeten, wenn was Gravierendes ist, Bescheid zu geben. Eben damit die Lehrer reagieren können und wissen, warum das Kind vielleicht gerade so ist wie es ist. melli

von sojamama am 17.02.2020, 20:49



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Ich würde mein Kind zu Hause lassen. Als wir einen Todesfall in der Familie hatten, hat das damals an der Schule keinen interessiert. Einige Lehrer wußten noch nicht mal, dass es einen Schulpastor gab....ich war damals in meiner Trauer ebenfalls überfordert und habe das erst später erfahren. Ich war entsetzt wie ein damals 10jähriger funktionieren musste.

von Brummelmama am 18.02.2020, 06:57



Antwort auf Beitrag von Brummelmama

ich würde sie auch daheim lassen, da ich nicht unbedingt auf die empathie aller( andere lehrer und mitschüler) vertrauen und das auch nicht erwarten kann. vielleicht kann sie ja zu einer oma oder tante ect. das ist eine ausnahmesituation und die erfordert ausnahmeregeln

Mitglied inaktiv - 18.02.2020, 07:23



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

ich bin mir sicher, dass ganz viele Kinder eine Belastung mit sich herum schleppen. Egal welcher Art. Da geht es der geliebten Oma nicht gut, Mama hat sich das Bein gebrochen, die Katze ist am Vortag gestorben, der Urlaub mit der Freundin fällt aus, zum Kindergeburtstag haben sich keine Gäste angemeldet …… nicht, dass ich die OP deines Mannes damit verharmlosen möchte, aber es gibt so viele Sachen die Kinder beschäftigen. Ich würde Mut verbreiten und nicht alles "schlimm" reden. Dein Mann bekommt eine OP die "normal" ist. Es hängt viel davon ab, aber das ist ja bei OP's oft so. Mein Kind würde ich stärken - gar nicht in den OP-Prozess so hinein ziehen. Ihr belastet euer Kind indem Ihr das "dramatisiert" und - wenn die Prüfung nicht gelingt, um "Wiederholung" bittet, um Verständnis, um was? Wenn Ihr da Bedenken hättet, dann würde ich das Kind nicht zur Prüfung geben. Dann ist sie da, wo Du bist und Ihr könnt Euch gegenseitig Halt geben. Ich würde meinem Kind einen stärkenden Blick geben, aufmunternde Worte, positive Bestärkung und viel Glück bei der Prüfung wünschen. Deinem Mann alles Gute!

von Caot am 18.02.2020, 07:29



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schließe mich caot mal wieder an!

Mitglied inaktiv - 18.02.2020, 09:01



Antwort auf Beitrag von Caot

Seh ich auch so. Entweder so oder ihr meldet ganz offiziell krank und sie kann dann zu einem späteren Zeitpunkt die Prüfung/Test machen. Alles Gute für euch!

von cube am 18.02.2020, 10:04



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Ui, schwierig ... Mein erster Impuls war: ja, klar, ansprechen! Aber je mehr ich darüber nachgedacht habe ... Ich glaube, ich würde mit meinem Kind sprechen, ihm ggf. (nochmals) Schweregrad und Bedeutung der OP aufzeigen (Cochlea-Implantation ist für meine Begriffe zwar nicht ganz ohne, aber doch Routine und eher weniger dramatisch; ich dachte beim Lesen des AP an Gehirntumor, Aneurysma oder so etwas ...) und auch klar machen, dass das nicht das letzte Mal sein wird, dass sie "funktionieren" muss, obwohl eine belastende Situation gegeben ist, die kurzzeitig ausgeblendet werden sollte, und dann entscheiden, je nachdem: fühlt sich das Kind in der Lage, die Prüfung zu machen, dann schicken, zunächst ohne eine Mitteilung; meint es, es wäre ihm total unmöglich, da jetzt geprüft zu werden, dann würde ich es ganz entschuldigen und die Prüfung muss dann eben nachgeholt werden. Im äußersten Notfall, also wenn das Kind völlig neben sich steht, zu weinen anfängt, völlige untypische Konzentrations- und Wissenslücken zeigt, kann man ja direkt im Anschluss immer noch die Lehrerin ansprechen. Im Zweifel wird diese ja ohnehin fragen, was los ist/war.

von Sille74 am 18.02.2020, 14:59



Antwort auf Beitrag von Sonnenkäferchen

Ich bin selbst auch Lehrerin und ja, ich würde kurz mit der Englischlehrerin sprechen, damit sie ggf. angemessen und empathisch reagieren kann. Deinem Mann wünsche ich alles Gute für die OP. Liebe Grüße, Gold-Locke

von Gold-Locke am 18.02.2020, 16:27