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Mutter gestorben

Thema: Mutter gestorben

Hallo allerseits! In der Schule meiner Tochter ist es gerade sehr traurig. Ein Mädchen aus der Klasse und aus der Parallelklasse (6. Klasse) haben beide ihre Mütter an den Krebs verloren. Meine Tochter ist ratlos, wie man damit umgeht und ich bin sichtlich auch geschockt. Das sind jetzt keine dicken Freundinnen von ihr, aber die Mutter der Klassenkameradin hat sie auch (und ich auch) gekannt... Alles tut mir unendlich leid. Bietet man den Familien Hilfe an? Oder kommt das aufdringlich rüber, weil man sonst nicht viel damit hatte? Traurige Grüße

von Suse1976 am 19.11.2017, 18:48



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Wie grauenhaft, die armen Mädchen. Wir hatten es im Kindergarten und in der Grundschule. Damals hat die Elternschaft Geld gesammelt, im Kindergarten, damit die Restfamilie zum Verarbeiten verreisen konnte, in der Grundschule, um das völlig traumatisierte Kind zum therapeutischen Reiten zu schicken. In beiden Fällen kam das gut an, aber in Kindergarten und Grundschule ist der Kontakt viel enger, sowohl unter den Eltern als auch zu Erziehern und Lehrern. Vielleicht wendest Du Dich an Elternsprecher oder Freunde der Familie, die wissen, was hilfreich sein kann?

von stjerne am 19.11.2017, 20:11



Antwort auf Beitrag von stjerne

Oft zieht man sich von Menschen, die etwas Schreckliches erlebt haben, zurück, als wäre das ansteckend. Das ist ganz furchtbar für die Betroffenen.

von stjerne am 19.11.2017, 20:34



Antwort auf Beitrag von stjerne

Stimmt. Ich finde das gerade auch ganz schrecklich. Die Idee mit dem Elternbeirat finde ich auch gut, ich hätte auch den Wunsch irgendwas zu tun.

von Rapunzelchen am 19.11.2017, 21:45



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An was hast du konkret gedacht? Wie möchtest du helfen? Und vorallem wie möchtest du langfristig helfen? Am Anfang ist jeder geschockt und wenn sie sich beruhigt haben, sind sie auch schon auf nimmer Wiedersehen weg. Ich spreche aus Erfahrung. Also an was hast du gedacht, Suse?

von kleineTasse am 19.11.2017, 23:43



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Würde ich das wollen, frag ich mich gerade. Ich glaub, Mitleid bräuchte ich, als Hinterbliebener, nicht. Ich bräuchte auch kein Geld. Was immer hilft, ist Alltag. Und ich würde dein Kind bestärken, dass sie aufpasst, dass dieses Kind nicht ausgegrenzt, sondern integriert wird - in den Alltag. Alltag nimmt uns das grübeln, Beschäftigung gibt Sinn, denn für die betroffenen Familien geht es ja auch weiter und die Welt bleibt nicht stehen. Ich würde das gar nicht wollen, das Beileid, das Mitleid, das überbordende Mitgefühl, gerade just für dieses Augenblick und in 4 Wochen ist alles vergessen. Ich würde Alltag erleben wollen, in Gemeinschaft, das ich nicht alleine bin. Über die Elternvorsitzende würde ich eine Kondolenzkarte schicken, nicht mehr.

von Caot am 20.11.2017, 07:28



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Bei uns ist in der Grundschule damals in der dritten Klasse der Vater eines Jungen durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Die Klasse hat gesammelt und einen Kranz gekauft, aber ansonsten wurde die Familie weitgehend in Ruhe gelassen. Die, die engeren Kontakt hatten, haben sich gekümmert, die anderen haben sich eher zurückgehalten. Mit dem Jungen sind die Kinder ganz normal umgegangen. Allerdings hatte die Klassenlehrerin das mit den Kindern besprochen, daß man ihn nicht darauf ansprechen und nur darüber reden sollte, wenn der Junge das selbst thematisiert.

von Eisfee am 20.11.2017, 07:58



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Wenn Deine Tochter mag, kann sie eine eigene Beileidskarte schreiben, reicht ja ein kurzer Text "es tut mir für Dich so leid" und wenn Deine Tochter möchte, kann sie auch eine Einladung für einen Spielnachmittag/ Kinobesuch etc. aussprechen. Vielleicht kann ja der Vater dann das Kind abholen und Ihr ladet beide spontan zum Abendessen ein. Wenn er die Gesellschaft gut empfindet, wird er bleiben; ansonsten sich über das Angebot freuen. Manchmal ist der Kontakt zu etwas weniger engen Menschen leichter, weil man die Emotion besser im Griff hat und so ein wenig normales Leben hat.

von Astrid18 am 20.11.2017, 09:56



Antwort auf Beitrag von Astrid18

Mädels keinen Vater :-(, was die Sache sogar noch schlimmer macht, wenn sowas überhaupt möglich ist. Ich warte erstmal heute Mittag meine Tochter ab und dann wissen wir, ob sie (Klassenkameradin) überhaupt in der Schule war und ob die Klassenlehrerin mit denen drüber gesprochen hat. So Lehrer haben ja auch ein ganz gutes Gespür, den Kindern etwas zu raten... Passiert ist es bei beiden erst am Samstag. An was ich beim Helfen konkret denke, weiß ich nicht. Ich hätte allgemein Hilfe angeboten, dass sie auf mich zukommen dürfen, wenn es denn nötig ist. Manchmal geht es um Kleinigkeiten (Fahrdienste zu Aktivitäten, etwas Einkaufen....), die in dem Moment helfen können. Das eine Mädel lebte schon seit einiger Zeit bei der Großtante (ist auch schon älter..), weil die Mutter ja im Krankenhaus war. Das alles weiß ich aber auch nur über eine andere Mutter und die Kinder. Danke für Eure Anteilnahme und dass ihr Euch die Zeit genommen habt.

von Suse1976 am 20.11.2017, 10:50



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Vielleicht könnt ihr von der Elternschaft ja wirklich mit Sachleistungen helfen. Wenn für die Schule Dinge angeschafft werden müssen, die Kinder, die gut mit der Klassenkameradin zurechtkommen, sollten sie vielleicht einladen , die Hausaufgaben gemeinsam zu machen. Aus engerem Kontakt ergeben sich sicherlich noch andere Möglichkeiten, wie Fahrdienste oder nötige Spenden. Ohne sich dem Kind aufzudrängen: wenn einige Kinder der Klasse sich zu privaten Unternehmungen zusammenschließen ( Zoo, Museum, Circus etc, ) dann kann sie eben auch miteingeladen werden.

von reblaus am 20.11.2017, 11:22



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Wie furchtbar, das ist genau wie bei dem Mädchen aus der Klasse meiner Tochter, da gab es auch keinen Vater und die Mutter starb dann auch noch. Wir hatten daher die Idee mit dem therapeutischen Angebot. Wer ist jetzt zuständig für die Mädchen (sind es Schwestern? So habe ich das jetzt verstanden)? Da würde ich mal anfragen lassen, welche Hilfe willkommen wäre.

von stjerne am 20.11.2017, 12:09



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Für mich klingt es -leider- zu sehr danach,dass du hier unbedingt etwas Neues loswerden willst.Es klingt nicht nach echtem Mitgefühl.Eher nach...ich weiß etwas.Du kennst die Familien gar nicht.Keiner braucht Mitleid.Am Allerwichtigsten sind ,wenn gewünscht,Hilfsangebote oder einfach Mal zuhören oder gemeinsam schweigen.Also ganz ehrlich,dein Worte gefallen mir gar nicht.Ich weiß,wovon ich hier schreibe.Ich arbeite im Kinderhospiz...

von fsw am 21.11.2017, 19:39



Antwort auf Beitrag von fsw

Diese Worte sind an Suse gerichtet.

von fsw am 21.11.2017, 19:40



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Bei uns ist im Fruehjahr der Vater von einer Mitschuelerin gestorben. Da wurde in der Klasse feur einen Kranz gesammelt. Der Vater war schon laenger pflegebeduerftig. Ich hatte der Mutter damals Hilfe bei Behoerdengaengen angeboten, weil sei Auslaenderin ist und nicht so gut Italienisch spricht wie ich.

von germanit1 am 20.11.2017, 16:49



Antwort auf Beitrag von Suse1976

Wie schrecklich und traurig. Mein erster Impuls wäre wohl die Kinder zu mir nehmen zu wollen. Da es wohl nicht ganz geht, evtl oft einladen und in den Arm nehmen Furchtbar, da würden mir auch die Worte fehlen

von wir6 am 20.11.2017, 21:06