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Petzer in der Klasse

Thema: Petzer in der Klasse

Hallo zusammen, ich hätte gerne mal eine Einschätzung von euch. In der Klasse meines Kindes (5.Kl) ist ein Kind, mit dem meines schon immer seine Schwierigkeiten hatte. Das Kind verhält sich häufg ... irgendwie seltsam, wird stark bemuttert und ist im Ganzen schwierig. Ich riet immer dazu, es irgendwie zu irgnorieren, auszuhalten, auszublenden. Mein Kind beschwert sich einfach, dass alles nervt. Durch das Homeschooling bekomme ich Einblicke ins Geschehen, die ich vielleicht lieber nicht bekommen hätte? Aus räumlichen Gründen ist es aber leider nicht möglich, dass ich nichts mitbekomme. Und ja, es nervt tatsächlich. Dieses Kind verpetzt ständig seine Mitschüler, ob sie sich zu spät in die Konferenz einloggen, mal einen Smiley setzen, der nicht erlaubt ist oder was auch immer. Auch versucht er kleine Fehler anderer Kinder zu verbessern, obwohl das natürlich nicht seine Aufgabe ist. Er stellt sich in den Mittelpunkt, erzählt ungefragt Dinge, die mit dem Unterricht nichts zu tun haben, beschwert sich, wenn ein anderer dran kommt, ist dabei so langsam, dass ständig auf ihn gewartet werden muss. Es ist für Lehrer und Kinder anstrengend. Bekommt er mal einen Anpfiff, ruft die Mutter an und beschwert sich. Bei einigen Lehrern merkt man nur, dass sie ab und zu tief Luft holen.... und wohl im Geiste bis 10 zählen, andere pampern ihn, lassen die anderen ewig warten und rügen die verpetzten Kinder für Kleinkram. Es ist leicht, als Erwachsene zu verlangen, dass die Kinder das aushalten müssen. Das ist wirlich schwer zu ertragen. Wirklich täglich und in jeder Stunde ist irgend etwas. Ist das inzwischen normal? Jeder macht mal was blödes oder fällt auf, aber sowas? Wenn einer der anderen Schüler ihm paroli geben will, setzt es sofort Ärger. Die Kinder werden gezwungen das Ganze über sich ergehen zu lassen. Ich versuche weiter mein Kind zu bestärken, dass es immer jemanden geben wird, der nervt und dass er lernen muss das auszuhalten. Wie seht ihr das?

von Mariii am 08.02.2021, 15:06



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Das Problem scheint ja bekannt zu sein, bei den Lehrern auch. Von daher müsst ihr vielleicht als Gruppe gucken, wie ihr einen Umgang damit findet. Wenn jeder sich allein vor sich hin ärgert und dann vor der Mutter "kuscht" die sich fürchterlich aufregt, (weil ihr Kind natürlich super ist), wird sich nichts ändern. Gibt es einen Klassensprecher, der die Anliegen der Mitschüler sinnvoll und nicht aufgebauscht und voller Emotion bündeln kann? Dann könnte das Problem anhand von nochmals generell erläuterten Klassenregeln (wir petzen nicht, wir kümmern uns um unseren eigenen Kranm, wir unterstützen einander, statt gegeneinander zu arbeiten) in einer Zoom KOnferenz generell also für alle besprochen werden. Bei Verstößen kann dann direkt auf die besprochene Regeln hingewiesen werden. Kinder können diese Regeln vorschlagen und zB sagen dass es derzeit häufig so ist (petzen) wie es ihnen damit geht (nervt) und dass das ein Ende haben muss. Der Mutter kann dann freundlich aber bestimmt gesagt werden, dass das die Klassenregeln sind, denen ALLE zugestimmt haben. Und dass die Klasse mit den Lehrer alles regrlt, was die Klasse betrifft, ZU Hause kann sie ihr Kind ja machen lassen, was sie will.

von blessed2011 am 08.02.2021, 17:50



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der lehrer bzw die lehrer, sind die einzigen, die das abstellen können. uns zwar jetzt. wenn die mutter anruft, erklärt es der lehrer gerne nochmal. die kinde selber können da, auch klassensprecher , nicht viel machen. die elternvertreter sind da besser geeignet. und die lehrer müssen eben nicht nur im geiste weitezählen sondern ermahnen. notfalls vor der klasse. auch im fernlernunterricht. im realen unterricht würde das kind eventuell rausfliegen, wenn das nicht aufhört. das klingt echt hart aber wenn das weiter so larifari gehandhabt wird, ändert sich nix

von mellomania am 08.02.2021, 18:07



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Die kenne ich nicht, hab sie nur einmal gesehen, wegen Corona. Wir wohnen auch erst 2 Jahre hier. Aber ich überlege noch.

von Mariii am 09.02.2021, 13:13



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Ganz doof gesagt: die Lehrer gehen den Weg des geringsten Widerstandes. Die Mutter meckert immer und beschwert sich wenn das Prinzlein ermahnt wird, die restlichen Eltern und die Kinder scheinen es eher zähneknirschend zu ertragen. Fordert zusammen eine Lösung von den Lehrern, nicht GEGEN dieses Kind sondern vor allem auch FÜR dieses Kind. Das zieht vielleicht aus dem Moment der Bestätigung, insgesamt drängt es sich selbst damit aber mehr und mehr ins Abseits. LG Inge

von IngeA am 08.02.2021, 21:59



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Genauso wie ihr als Eltern wollt, dass die Mutter sich raus hält, sollten ihr das auch tun. Agitiert eure Kinder , mit dem Lehrer zu kommunizieren aber bitte dabei nicht gegen das anderen Kind zu schießen. Dann wäre das ding durch für mich. Ganz ehrlich ,ich verstehe nicht , dass sich Eltern immer im alles reinhaengen und besser machen wollen\\muessen

Mitglied inaktiv - 08.02.2021, 22:44



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danke Pauline! Problem ist auch (und da spreche ich aus eigener Erfahrung, da auch mein Kind ein Problemkind war), dass man wirklich auf jede Kleinigkeit und jeden Pups des Kindes achtet. Da muss er in der Sitzung nur mal hüsteln und es geht allen auf die Nerven. Die Lehrerin wird schon registrieren, dass der Junge petzt. Das ist ja nicht zu übersehen/-hören. Und es soll keine Entschuldigung für das Kind sein, aber jeder reagiert auf Discord/homeschooling anders. In der Klasse meines Sohnes sind die Kids im Schnitt 15, 16, 17 Jahre alt und auch da gibt es Zwischenrufe oder jemanden, der n Witz erzählt. Wenn du also jemanden hast, der auch schon im Unterricht stört, dann wird das im Homeschooling nicht anders sein. Interessieren würde mich nur, woher Du weißt, dass die Mutter dann immer gleich anruft. Wen ruft sie an, Dich? Oder die Lehrerin? Und die Lehrerin petzt das dann bei Dir? Dem Kind würde ich weiterhin raten es zu ignorieren, auch wenn es schwer fällt. Es wird in seinem Leben noch auf viele Petzer treffen...

von Holzkohle am 09.02.2021, 11:30



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Die Klassenlehrerin hat das im Nebensatz fallen lassen. Was stört ist, dass andere Kinder wegen ihm häufig angemeckert werden. Ansonsten wäre es mir ja egal.

von Mariii am 09.02.2021, 13:16



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Zitat: "Was stört ist, dass andere Kinder wegen ihm häufig angemeckert werden." Dann liegt das Problem zum Teil bei der Lehrerin....

von Carmar am 13.02.2021, 23:00



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Ad hoc fällt mir bei 2 von 3 meiner Kinder eins ein, das wohl genauso nervt im Unterricht. Eins davon kenn ich auch aus der Nachbarschaft - kein Wunder, das darf sich auch bei der Mutter alles erlauben, sie findet das "toll". Aber ich kann mich erinnern, selbst auch solche Nervensägen in der Klasse gehabt zu haben. Mal mehr mal weniger. Das gehört so ein bißchen zur Solidargemeinschaft. Einer der immer petzt und alles besser weiss - sich in den Mittelpunkt drängt. Natürlich haben solche Kinder ein Problem. Aber das ist auch der Mutter sicher bewusst und die Lehrer werden es schon am Elternsprechtag tlw ansprechen. Wobei was sie sagen ... sagen wollen... in den Ohren der Mutter ja oft ganz anders ankommt. Meiner Erfahrung nach verwächst sich das irgendwann, wenn die Kinder reifer werden. Natürlich wäre es auch schön, wenn dem Kind jemand zur Seite gestellt wird, der es unterstützt, eine Art Coach. Du kannst Dein Erleben ja mal bei der KL ansprechen (wenn es sooo schlimm ist wie du sagst und man befürchten muss, dass das Kind gemobbt wird früher oder später.) Vielleicht laufen ja auch Aktionen im Hintergrund. Auf der anderen Seite... wir mussten unterschreiben, dass kein anderer beim Online-Unterricht anwesend ist, Datenschutz. Du begibst Dich ggf auf dünnes Eis, wenn Du sagst :"in jeeeder Stunde blöfft der rein, das ist sooo nervig!"

Mitglied inaktiv - 09.02.2021, 08:23



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Wir mussten nichts unterschreiben. Wenn ich selbst arbeite hab ich keine Wahl. Die Lehrerin weiß das. Ansonsten bekomme ich frustrierte Berichte.

von Mariii am 09.02.2021, 13:17



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mein Sohn verhält sich oft ähnlich. Ich hoffe, ich verhalte mich ein bisschen besser als diese Mutter (ich bekomme oft mit, wie mein Sohn im Unterricht reinredet - sage ihm dann beim Essen, dass er öfter mal die anderen zu Wort kommen lassen soll und vor allem die Lehrerin nicht dauernd unterbrechen), ich weiss aber auch, wie schwer ihm das fällt (die Lehrerin auch). Er erzählt mir haarklein, was wer in der Klasse wieder alles verbockt hat - ich sage ihm, dass es Sache der Lehrerin ist, darauf zu reagieren und nicht seine Aufgabe (und dass er nicht alles petzen muss, denn er selber möchte bestimmt auch nnicht, dass ständig über jeden seiner Fehler jemand gross und breit redet.) Es hat seinen Grund, dass sich mein Sohn so verhält und so sehr wir und erziehungstechnisch bemühen - es wird einfach dauern, bis er versteht, warum man manche Dinge nicht gleich sagen muss. Er tut es nicht aus bösem Willen sondern ist einfach in seiner sozialen Entwicklung noch nicht soweit. Zu Deiner Frage: Du kannst nicht wissen, was da dahintersteckt. Und: das ist tatsächlich in meinen Augen Sache der Lehrer, wie sie mit diesem Verhalten umgehen - sonst tust Du im Grunde dasselbe wie diese Mutter, die bei jeder Kleinigkeit beim Lehrer Beschwerde einlegt. Ich würde mich nicht einmischen, auch wenn es schwerfällt.

von Kacenka am 09.02.2021, 11:53



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Es ist nicht so, dass er alles weiß oder besser weiß. Aber wenn, dann will er das eben zeigen und verbessert andere. Er petzt, wenn jemand mal spät dran ist und auch sonst jeden Kleinkram. Mein Kind findet es unfair, wenn sein Freund Ärger deswegen bekommt. Der hockt ganz alleine zu Hause und hat es schwer genug.

von Mariii am 09.02.2021, 13:22



Antwort auf Beitrag von Mariii

ich verstehe schon. ist doof für alle, aber trotzdem Aufgabe des Lehrers das zu managen. Der weiss gegebenenfalls auch bescheid, wenn der Junge in psychologischer Behandlung ist oder irgendwelche Auffälligkeiten attestiert bekommen hat, das posaunt man ja auch nicht vor aller Ohren herum. Also das meinte ich mit: man kann nie wissen, was da alles dahintersteckt und deshalb hüte ich mich immer vor schnellen Urteilen. Diese Situation ist für alle schwer, auch für die Lehrer. Ich glaube kaum, dass es denen hilft, wenn man sie mit Beschwerden a la "xy petzt ja andauernd, das nervt die anderen Schüler fürchterlich und yz bekommt völlig ungerechtfertigt die Schimpfe" behelligt. Solange es nicht um wirkliches Mobbing geht, finde ich, sollte man sich raushalten und das den Lehrer regeln lassen.

von Kacenka am 09.02.2021, 17:51



Antwort auf Beitrag von Kacenka

Für mich istd as auch Sache der Lehrer klar ist es doo wenn jemand zu spät kommt oder gepetzt bekommt wenn er keine Aufgaben macht aber wenn er pünktlich kommt oder die Hausaufgaben mithat passiert das auch nicht. Evtl spricht der Elternsprecher den Lehrer an im Sinne von "sowas zu igniorieren" aber Petzen gabs schon immer, auch zu meiner Zeit Lehrer wissen das ganz gut einzuschätzen und zu werten

von Ellert am 10.02.2021, 20:54



Antwort auf Beitrag von Mariii

Nochmal an alle, ich hatte nicht gefragt, was ich gegen das Kind unternehmen soll. Das ist gar nicht meine Art. Ich hatte gefragt, wie andere mit sowas umgehen und ob es weitere Möglichkeiten gibt, mein Kind zu unterstützen im Umgang mit der Situation. Danke für die Ratschläge.

von Mariii am 09.02.2021, 13:27



Antwort auf Beitrag von Mariii

naja, Du kannst ihn dahingehend unterstützen, dass Du ihm erklärst, dass die Menschen eben verschieden sind und dass man sich immer bemühen muss tolerant zu sein, auch wenns nervt. Und wenn er sich ungerecht behandelt fühlt, kannst Du ihn trösten - nicht immer geht es gerecht zu und die Lehrerin kann ihre Augen und Ohren auch nicht überall haben. Mehr würde ich nicht tun. Hab ein offenes Ohr für die Schulsorgen Deines Sohnes, aber greif halt nicht ein, sondern erklär ihm, wie Du reagieren würdest, wenn Du dort sitzen müsstest. Und versuch Verständnis für die komplexe Aufgabe der Lehrerin zu wecken. Das wäre mein Rat.

von Kacenka am 09.02.2021, 18:17



Antwort auf Beitrag von Mariii

Es ist leider so, wenn auch ungerecht. In der jetzigen Situation, wo die andere Mutter so dicht dran ist, gibt es wohl wenig zu tun uns wenig Möglichkeiten für dein Kind. Sowas nervt halt, der eine kann das besser ab, der andere weniger. Du kannst sie bestärken, das nicht so nah an sich ran zu lassen. Letztlich haben wir unser habe Leben immer wieder Kontakt zu Personen, die nerven und man muss Strategien entwickeln, damit umzugehen. Das kann deine Tochter jetzt für sich daraus mitnehmen. Dennoch, wenn das Kind dermaßen den Unterricht stört, könntest du es beim Klassenlehrer mal ansprechen. Er ist ja schon auch dafür verantwortlich, dass der Unterricht für alle gut läuft und sollte bemüht sein, Störfaktoren auszuschalten. Vielleicht wäre ein Elterngespräch sinnvoll. Aber solche Eltern haben halt auch immer recht und erziehen ihre Kinder so. Wenn sie wieder zusammen sind und dein Kind persönlich betroffen ist, kannst du sie ruhig ermuntern, dem Kind mal zu sagen, dass es sich mit seinem Verhalten so ins Abseits schießt und ob ihm das klar ist. Vielleicht bewirkt sowas ja etwas. Aber es ist wie so oft: Die Kinder sind nicht das Problem, sondern die Eltern.

von miaandme am 10.02.2021, 10:46



Antwort auf Beitrag von miaandme

Ich schätze mal, der Lehrer ist nicht blöd und ihm ist die Petze sehr wohl bekannt. Er wird auch merken, dass der Unterricht "dermaßen gestört" wird, das kriegt ja sicher nicht nur die Mutter mit. Es sei denn sie hat eine völlig falsche Vorstellung von Unterricht mit 20 Mäuschen, die alle lieb und angepasst an den Lippen des Lehrers hängen. Er wird das schon händeln. Ich würde als Mutter eher meinem Kind empfehlen, doch nicht jede Äußerung dieses Kindes zum Anlass zu nehmen, darauf ( wenn auch nur durch Ärger darüber, dass andere Kinder Ärger bekommen) zu reagieren.

von As am 10.02.2021, 22:44



Antwort auf Beitrag von As

Nein der Lehrer ist bestimmt nicht blöd. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass der eine oder andere gerne mal den Weg des geringsten Widerstandes geht: Sagt keiner was, ändern sie auch nichts. Letztlich kann man das aus der Beschreibung auch schwer erkennen, was der Klassenlehrer dazu meint. Manche Lehrer scheinen ja auch zu reagieren, manche nicht. Und die Mutter des Störkindes steht sofort auf der Matte. Da hätte ich als Lehrer auch kein Bock drauf. Ich bin bei Leibe niemand, der sofort beim Lehrer ist, weil meine grundsätzliche Einstellung ist, dass die Kinder lernen müssen Konflikte/Probleme selbst zu lösen. Lernen fürs Leben halt.

von miaandme am 11.02.2021, 06:57



Antwort auf Beitrag von Mariii

Normal ist so ein Verhalten nicht und die Mutter geht ja gar nicht. Leider wird es si sein das dieses Kind zum Außenseiter wird und wenn die Kinder wieder zur Schule gehen wird er es merken.

von kati1976 am 09.02.2021, 20:04



Antwort auf Beitrag von Mariii

Also für mich klingt das völlig harmlos. Ich habe mit einem Haufen solcher Kinder zu tun und bin froh, dass die Eltern das im Normalfall nicht mitkriegen. Die eigenen wollen es nicht wissen, die anderen sollen es besser nicht wissen.

von As am 10.02.2021, 21:45



Antwort auf Beitrag von Mariii

In meiner Kindergartengruppe wird auch "gern" mal gepetzt: Der xy hat mir meinen Stift genommen, der xy hat mein Spiel weggenommen, der xy hat... Ich antworte drauf meist laut und deutlich: Der yz petzt gerade. Somit nehme ich dem petzenden Kind den Wind aus den Segeln und spiegle sein Verhalte, indem ich das gleiche tue. Vielleicht sollten die andere Kinder jedes Petzen so reagieren?! Nicht das Kind, das gerade verpfiffen wurde, sondern ein anderes Kind, so dass dem petzenden Kind ein Spiegel vorgehalten wird. LG

von Philo am 12.02.2021, 13:58



Antwort auf Beitrag von Philo

Nicht jedes Kind petzt, oder? Kann sein: Das Kind beschwert sich, dass ihm was weggenommen wurde, es weiß nicht, wie es sich wehren soll. Das ist legitim, oder? Oder sollen Kinder schon im KiGa lernen, dass es schlecht ist, für sich einzustehen? Wenn dem Kind wirklich etwas weggenommen wurde, könnte man eingreifen, indem man zu dem anderen Kind sagt: "Du, der x hat gerade damit gespielt, bitte gib es ihm wieder." Man könnte dem Kind sagen: "Dann bitte y doch darum, dass er dir das wieder gibt." So lernen die Kinder, Konflikte auszutragen. Wie fühlt sich ein Kind, dass zur erwachsenen Vertrauensperson geht, weil es sich ungerecht behandelt fühlt, und diese stellt es bloß und bezeichnet es vor versammelter Mannschaft als Petze? Die Situation hier ist eine völlig andere, da ist es die ganze Zeit das eine Kind, dass die anderen bloßstellt.

Mitglied inaktiv - 15.02.2021, 08:33



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Habe ich mir auch gedacht. Was sollen denn Kinder im Kindergarten machen, wenn sie Hilfe brauchen?

von Finale am 15.02.2021, 16:27



Antwort auf Beitrag von Philo

Das darf sich dann bestärkt fühlen, oder was? Ich bin ja durchaus auch der Meinung, dass Kinder lernen sollten, so etwas unter sich auszutragen und nicht immer (gleich) zu "petzen". Aber auf die Art und Weise kehrt man ja Recht und Unrecht komplett um, indem man das Kind, das im Prinzip ja doch im Recht ist, vor versammelte Mannschaft schlecht da stehen lässt. Ich habe ja keine Erzieherinnen_Ausbildung und kein Pädagogikstudium, aber diese Verfahrensweise erscheint mir doch sehr zweifelhaft. Ich persönlich - so als Laie - würde lieber dem "petzenden" Kind den Rücken stärken und es ermutigen, dem anderen Kind VERBAL klarzumachen, dass es die Sache wieder rausrücken soll und/oder dass die Kinder sich über die Benutzung einigen sollen. Und wenn das nicht klappt, dann würde ich das andere Kind ansprechen, was da los ist. Ich habe mich wirklich extrem selten im Kindergarten über "Maßnahmen" meinen Kindern gegenüber beschwert. Aber DAS wäre ein Fall, wo ich das Gespräch suchen würde...

von Sille74 am 15.02.2021, 18:53



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Kinder bei mir im KiGa lernen, Dinge selbst zu klären, also "Das ist mein Stift, gib ihn mir bitte zurück".

von Philo am 16.02.2021, 12:38



Antwort auf Beitrag von Sille74

Ja, diese Meinung teile ich auch und bin froh, dass unser Erzieher und seine Kollegin das anders handhaben. Kinder müssen sagen dürfen, wenn sie geärgert werden oder ihnen was weggenommen wurde. Animiert man sie zum "Schlucken" solcher Vorkommnisse, werden völlig falsche Signale gesetzt. Meine ehemalige Chefin, FA für Psychiatrie, sagte immer: Kinder und Jugendliche die immer alles schlucken (müssen) werden depressive Erwachsene.

von BB0208 am 16.02.2021, 12:40



Antwort auf Beitrag von Philo

Das ist ja auch schön umd gut und durchaus ein richtiger Ansatz. Die Umsetzung ist aber, finde ich, so in den meisten Fällen so doch ziemlich neben der Kappe.

von Sille74 am 16.02.2021, 14:53



Antwort auf Beitrag von BB0208

und natürlich müssen die Erzieher drauf achten, dass die es melden, nicht immer zu unrecht sagen. Bei meinem Kinder gab es, auch noch in der Grundschule, immer welche, die andere Kinder gerne "anschwärzten" . Sie selber standen lange immer gut da und die anderen Kinder bekamen den Anpfiff. Es hat immer lange gedauert, wie die Erzieher, Lehrer da hinter kamen. LG maxikid

von Maxikid am 16.02.2021, 15:28



Antwort auf Beitrag von Maxikid

Falsche "Anschuldigungen" sind nicht ok und "petzen" (nach meiner Definition stimmt beim "Petzen" das Vorgetragene, es müsste aber nicht unbedingt sein, dass man damit zu Lehrer, Erzieher oder Elternteil rennt) auch nicht unbedingt. Aber trotzdem müsste das doch - zumindest bei Kindergartenkindern, aber eigentlich auch generell - anders zu lösen sein, als durch ein Bloßstellen. Gerade bei jüngeren Kindern stwckt ja vielleicjt auch irgendetwas hinter dem Verhalten.

von Sille74 am 16.02.2021, 15:34



Antwort auf Beitrag von Philo

Das wiederum sollte eine Selbstverständlichkeit sein, dass die Kinder im KiGa lernen, sich gegenüber anderen zu behaupten, und zwar mit Hilfe der Erzieher, ohne Bloßstellung oder Erniedrigung.

Mitglied inaktiv - 16.02.2021, 16:59



Antwort auf Beitrag von Philo

Eine ernst gemeinte Frage: wie lernen die Kinder das denn? Da scheint ja doch ein Zwischenschritt zu sein, zwischen dem "Petzen" und dem sich selbständig an das andere Kind wenden, um die Sache zu klären. Und was passiert, wenn das Kind seinen Stift zurück gefordert hat, aber das andere Kind es nicht rausrückt? Kommt ja sicherlich mal vor.

von Ivdazo am 16.02.2021, 18:32



Antwort auf Beitrag von Ivdazo

Der/die Stärkere bzw. Dreistere setzt sich durch, so ist das Leben. Und das schlucke ich dann als Kind, denn wenn ich ja etwas sage, brüllt die Kindergartentante durch den ganzen Raum: "die/der XY pe-etzt!"

von Sille74 am 17.02.2021, 08:11



Antwort auf Beitrag von Sille74

Es ist wirklich unglaublich. Meine Tochter war in einer altersgeschmischten Kindergartengruppe, von 2,5 bis fast 7. Da hat selbst regulieren nicht immer geklappt und natürlich haben die Erzieher eingegriffen. Meine Schwiegermutter denkt auch so. Als sich meine damals 3-Jaehrige sich ueber ihre 10-jaehrige Cousine beschwert hat, weil sie immer geärgert wurde, hat sie meine Tochter geschimpft, man duerfe nie andere Kinder an Erwachsene verpetzen, sie muesse lernen sich zu wehren.

von Finale am 17.02.2021, 09:12



Antwort auf Beitrag von Sille74

Genau das kann ja wohl nicht sein, bzw. falls es tatsächlich so ist, wäre es schlimm. Deshalb frage ich ja nach, ob es dem noch etwas hinzuzufügen ist, damit man auch das Gesamtbild erkennt.

von Ivdazo am 17.02.2021, 18:05



Antwort auf Beitrag von Mariii

Ich finde, dass es Aufgabe des Lehrers wäre, da regulierend einzugreifen. Ich habe zwar keine Ahnung wie, aber ich gehe mal davon aus, dass man als Lehrer*in da Strategien kennt. Meinem eigenen Kind würde ich sagen, dass es das andere Kind ignorieren und sich nicht stören lassen soll, sondern sein eigenes Ding machen.

von Sille74 am 15.02.2021, 18:59



Antwort auf Beitrag von Mariii

Ich würde einen so gesehenen Eltern Abend per Online in Anspruch nehmen am besten über zoom oder wo man sich sehen kann. und dann die ganze Klassen mit Kindern dabei und jeder darf mal rund um seinen Senf abgeben zu dem Thema. Das Endwort sollte dann der Lehrer haben mit den Worten das ab jetzt kein Petzen mehr gibt. der Lehrer merkt ja wer sich zu spät einloggt und sieht es selber da muss es nicht noch extra erwähnt werden. Die Mutter würde ich auch diesbezüglich direkt darauf ansprechen. Das auch mal Ihr Kind zu hören hat und ordentlich mitarbeiten muss ohne wenn und aber! Und das jeder zwischen ruf Störend ist für die Kinder die Lernen wollen! und das das Online home schooling schon anstrengend genug ist. Es müssen auf jeden fall jetzt mal Taten folgen und das auch durchgesetzt werden. Am besten den Klassenlehrer drauf ansprechen das es mal notwendig wäre. Liebe grüße und viel Glück!

von Dawny83 am 17.03.2021, 14:48