Nahrungsmittelallergene - wie lange in der Muttermilch?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Nahrungsmittelallergene - wie lange in der Muttermilch?

Liebe Biggie, liebe Kristina, vielleicht ist meine Frage nicht sicher zu beantworten, aber ich versuch es trotzdem:-) Mein Kleiner ist inzwischen 18 Monate und hat eine sehr schwere Milch- und Sojaallergie. Er reagiert auf Spuren mit heftigsten Bauchschmerzen (eben auch in meiner Milch ). Wir hatten schlimme erste Monate deshalb mit Wachstums- und Entwicklungsverzögerung aufgrund der daraus folgenden Darmentzündung. Seit wir endlich genaue Diagnosen vom Allergologen haben und wir uns beide strikt milch- und sojafrei ernähren, geht es ihm super und er hat alles aufgeholt. Ich stille noch abends und in der Nacht, weil er es gerne mag und auch weil ich ihn so mit Calcium und Eiweiss versorgen kann. Ich werde bald für 2 Tage und 1 Nacht beruflich unterwegs sein, und mein Mann wird ihn betreuen. Bin zuversichtlich, dass die beiden das schaffen. Erste Probenächte ohne mich waren anstrengend für meinen Mann (viel Tragen), aber es ging ohne Weinen. Ich würde auf meiner Reise gerne bei einem Abendessen teilnehmen und ich bin mir unsicher, ob ich einfach alles mitessen kann, weil das nächste Stillen sicher erst 24h später sein wird. Gibt es Untersuchungen, ob sich in dieser Zeit die Allergene komplett in der Muttermilch wieder abgebaut haben? Ich werde eine Milchpumpe mitnehmen, falls die Brust zu voll wird. Nützt es etwas, wenn ich möglichst viel abpumpen würde (wollte eigentlich möglichst wenig abpumpen). Vielen Dank für Eure Seite! Ihr habt mir schon mehrmals wirklich geholfen. LG Maria

von Maria_04103 am 31.10.2017, 13:44



Antwort auf: Nahrungsmittelallergene - wie lange in der Muttermilch?

Liebe Maria, es gibt leider keine allgemeingültige Zeitangabe, wie lange Nahrung braucht um verdaut zu werden und sich dann eventuelle Auswirkungen auf das gestillte Kind zeigen. Es hängt auch von der Nahrung ab. Alkohol zum Beispiel geht sehr rasch ins Blut und auch in die Muttermilch über. Schweinebraten braucht erheblich länger, bis er verdaut wird. Andererseits kann es mehrere Tage dauern (manchmal noch länger) bis sich ein Erfolg zeigt, wenn man ein Lebensmittel weglässt, von dem man annimmt, dass es sich negativ auf das gestillte Kind auswirkt. Bei Kuhmilch kann dies in Extremfällen bis zu sechs Wochen dauern und so lange brauchen die Kuhmilchprodukte nie, bis sie verdaut sind. Im Allgemeinen kann man aber davon ausgehen, dass sich die Auswirkungen eines bestimmten Nahrungsmittels innerhalb von einigen Stunden bis zu etwa einem Tag nach dem Genuss zeigen. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 31.10.2017