Frage: Weitere Schwangerschaft nach Fehlgeburt ja oder nein?

Hallo Frau Höfel, ich habe soeben den gleichen Text auch dem Experten Prof. Dr. Hagelör geschickt, bin mir aber unsicher, an wen ich mich am besten wenden sollte!? Bereits vor ein paar Wochen habe ich mich an Sie beide gewendet, können Sie meinen Beitrag von Dez/Jan noch sehen oder wissen Sie noch um was es ging? Prof. Dr. Hakelör hat mir nach meiner Fehlgeburt im Dez geraten den Bluttest zu machen wegen div. Infektionen. Dieser waren alle negativ bzw. schon lange abgeglungen... Jetzt hab ich mit meinem Frauenarzt geredet, der meinte zu dem Befund "nicht entwicklungsfähig" nicht viel...wäre normaler Befund, nicht besorgniserregend bzw. würde nicht gegen einen weitere Schwangerschaft sprechen. Wir hätten halt 2 mal Pech (2005 kein Herzschlag in 13 SSW und jetzt in 12 SSW) gehabt und 2 mal Glück (vor 2005 ein gesundes Kind und danach noch Zwillinge)... Er meinte er könnte uns zur Gentechnischen Beratung schicken, könnte man, die Leute wären nett... aber nicht, dass es notwendig wäre. Oder eine Fruchtwasseruntersuchung machen, aber da ich nicht mal schwanger bin... aber ich bin ja noch nicht schwanger kam dann auch noch als Aussage...Auf meine Äusserung, dass ich eher gegen Fruchtwasseruntersuchgen bin, meinte er nur, dass wir es auch lassen könnten, es aber wohl schrecklich wäre, wenn beim Ultraschall alles "normal" wäre und es sich dann rausstellt, dass doch eine Behinderung vorliegt... Ich weiß ehrlich gesagt jetzt gar nichts mehr! Ich bin total verunsichert, hätte gerne noch ein Baby, hab aber das Gefühl, dass alleine das Alter 35 schon so etwas wie Lottospielen bedeutet... und noch mehr, wenn ich keine Fruchtwasseruntersuchen möchte, denn die muss ja empfohlen werden ab dem Alter! Und jetzt noch die 2. Fehlgeburt, dazu die meiner Meinung nach "wisch-wasch-Aussage" meines Arztes... Dass mir niemand eine Garantie auf ein gesundes Baby geben kann, ist für mich ganz klar und erwarte ich auch nicht. Aber ist es nicht möglich eine Klarere Aussage zu treffen, bzw. wie kann ich das Risiko einschätzen? Bei der 1. Fehlgeburt hatte ich extremen psychischen Streß und war gestürzt, das war für mich immer der Grund, auch wenn dieser natürlich nicht bewiesen ist.. diesesmal hatte ich ebenfalls psychischen Streß, weil es total überraschend, ungeplant, ich stark Grippekrank war und noch ein riesen Problem mit einem meiner Kinder hatte (möchte keine Geschwister mehr)... Eine Genetische Untersuchung des Kindes wurde laut Aussage meines Arztes nicht für nötig empfunden. Ich hoffe, dass Sie oder auch hier ein anderer Experte mir vielleicht eine klarere Einschätzung, Aussage oder Rat geben können. Vorallem glaube ich, dass Sie als Hebamme vielleicht nicht wie Ärzte nach Schema F z.b. mit "35 = Fruchtwasseruntersuchung" beurteilen... Meinen Frauenarzt möchte ich ungern wechseln, denn eigentlich bin ich sehr zu frieden und er hat mich in den beiden intakten SS toll begleitet! Vielen lieben Dank

von luystella am 03.02.2015, 12:48



Antwort auf: Weitere Schwangerschaft nach Fehlgeburt ja oder nein?

Liebe lystella, Sie jede 4. Schwangerschaft endet in einer Fehlgeburt. Evtl. Infektionen sind behandelt oder ausgeheilt. Sie haben zwei gesunde KInder. Sie sind über 35 und müssen deshalb über eine Fruchtwasseruntersuchung aufgeklärt werden. Sie sind über 35 und die Fertilität läßt kurz vor 30 schon massiv nach. Die Frage ist: was wollen Sie? Alle Untersuchungen können das eine und das andere ausschliessen - aber nie alles! Dr. Lütz hat es einmal so ausgedrückt: "Wer viel untersucht, findet viel" oder "wer gesund ist, der ist zuwenig untersucht"! Treffend - oder? In Deutschland fahren wir zur Zeit einen verrückten Kurs! Der Arzt muß die Frau auf die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung hinweisen, denn in Deutschland läuft ein Arzt Gefahr zu Kindesunterhalt verurteilt zu werden, wenn er eine Behinderung nicht erkennt! Er muß Sie aber auch über Risiken und Therapiemöglichkeiten aufklären! Jetzt ist es mit der Pränataldiagnostik aber so eine Sache: es gibt 4000 Erkrankungen, aber nur ein Bruchteil davon kann erkannt werden. Dieser Bruchteil kann nur mit einer Amniozentese eindeutig erkannt werden (z.B. das Down-Syndrom). Dazu müßten Sie eine Fruchtwasserpunktion machen lassen. Dabei besteht ein 2%iges Fehlgeburtsrisiko. Die Nackentransparenz kann einen ersten Hinweis darauf geben. Es ist aber so, dass nur 3-5 % aller Behinderungen angeboren sind - der Rest ist erworben! Wenn Sie sagen: wir nehmen das Kind eh so wie es ist, dann erübrigt sich eine weitere Untersuchung! Es gibt auch ein ausdrückliches Recht auf Nichtwissen! Das Problem der Pränaltaldiagnostik ist, dass sie viel feststellen kann, aber keine Heilungsmöglichkeiten bietet! Und mit der Konsequenz und den weiterführenden Entscheidungen sind die Paare ganz alleine! Falls Sie unabhängigen (unabhängig im Sinne von medizinischen Diagnosen) Beratungsbedarf haben, wenden Sie sich bitte an eine der Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstellen der Diakonie, Donum Vitae, der katholischen Frauen oder ProFamilia. Dort können Sie mit geschultem Personal, aber ohne Entscheidungsdruck "laut denken" und die Situation analysieren. Was ist z.B. mit dem psychischen Stress? Oder hat das Geschwisterkind inzwischen seine Meinung geändert? Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 03.02.2015



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