Frage: Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll oder Wahnsinn

Sehr geehrte Frau Höfel, zunächst vielen Dank dafür, dass Sie sich hier die Zeit nehmen, Fragen zu beantworten! In meiner ersten Schwangerschaft war ich 15 Mal zur Vorsorge, dabei wurde jedes Mal auch Ultraschall und sieben mal auch ein Routine CTG gemacht. Es war eine ganz normale, komplikationslose Schwangerschaft und außer langanhaltender Übelkeit bis zur 20. Woche hatte ich überhaupt keine Beschwerden. Bei meiner FÄ wurden schon zu Beginn alle Termine gemacht ("das machen wir immer so") und ich hatte bald schon das Gefühl, ich bin in einem Karussell und kann gar nicht aussteigen, obwohl ich das teilweise gerne getan hätte. Mir erschien das von Anfang an völlig übertrieben, aber irgendwie habe ich mich gar nicht getraut -z.T. auch aus Unwissenheit- zu sagen, dass ich nicht so viele Untersuchungen haben möchte. Ein oder zwei Termine habe ich sogar schon ersatzlos abgesagt und hatte das Gefühl, auf völlige Unverständnis zu stoßen. Das Kind kam dann leider nach Platzen der Fruchtblase und Wehenbeginn doch per Sectio zur Welt. Im Nachhinein glaube ich, dass dieser ganze Wahnsinn, der ja auch im KH genauso weiterging (begrüßt wurde ich mit: wenn das Kind nicht dann und dann da ist leiten wir ein, wir müssen jetzt erstmal eine Antibiose machen usw...) nicht unerheblich dazu beigetragen hat, dass ich mein Kind nicht natürlich bekommen konnte. Bei meiner zweiten Schwangerschaft möchte ich gerne einiges anders machen. Was und wieviel an Vorsorge ist denn wirklich normal und sinnvoll und stimmt es, dass ich bestimmte Untersuchungen auch durch eine Hebamme machen lassen kann? Auch, wenn ja jetzt eine Sectio voranging? Machen alle Hebammen auch Vorsorge? Ich möchte mich jedenfalls in meiner nächsten Schwangerschaft gut fühlen und nicht wie eine Kranke und mir auch keine Angst mehr machen lassen. Das war ein langer Text. Vielen Dank für Ihre Einschätzung und viele Grüße Dorothea

von Dorothea81 am 24.01.2014, 13:55



Antwort auf: Vorsorgeuntersuchungen sinnvoll oder Wahnsinn

Liebe Dorothea, Ihre Frage ist eindeutig mit: Vorsorgeuntersuchungen sind sinnvoll zu beantworten. Über das wie und wie viel kann tatsächlich trefflich gestritten werden. Die WHO sagt, dass 4 Vorsorgeuntersuchungen ausreichen würden - ohne dass sich das Outcome (also das Resultat) ändern würde. Hebammen und Gynäkologen sind gleichermaßen berechtigt die Vorsorguntersuchungen durchzuführen. Schauen Sie unter www.hebammensuche.de Dort finden Sie sicher eine Kollegin. Und dann müssen Sie unterscheiden, welche Untersuchungen Sie wollen und welche nicht. Denn eins ist trotz aller Untersuchungen nicht in den Griff zu bekommen: die Frühgeburtlichkeit und ein Großteil der genetischen Erkrankungen (vom Downsyndrom und einigen wenigen anderen mal abgesehen). Und auch in der Klinik sollten Sie sich nicht ins Bockshorn jagen lassen. Sagen Sie klar was Sie wollen. Sie sind der Chef. Liebe GRüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 25.01.2014



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