Frage an
M. Sc.
Martina
Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.
Hallo Frau Höfel, wir beginnen bald mit der 3.ICSI. Bei der 1. Und 2. Lag der TSH bei Start bei 0,6 und nach Schwangerschaftstest bei 4,78 und 3,18. Keine Ahnung warum die Werte so hoch gehen jedoch kommt es wahrscheinlich so zu keiner Einnistung. Gibt es irgendwas was ich tun kann um den Wert zu halten.....das der letzte Versuch klappt???? Lg
von Optimes am 01.11.2017, 23:14
Liebe Optimes, Selen ist eine gute Empfehlung - auch außerhalb der Schwangerschaft (bei Schilddrüsenunterfunktion). Ansonsten sollten die Werte tatsächlich nicht so sehr schwanken. Ich mag es gar nicht fragen - aber Sie nehmen Ihre Tabletten morgens nüchtern und 30 Minuten vor Nahrungsaufnahme? Sind Sie nur einmal im Jahr bei dem Nuklearmediziner? Eigentlich sollte ein Endokrinologe zugezogen werden. Liebe Grüße Martina Höfel
von Martina Höfel am 03.11.2017
Der TSH sollte nicht dermaßen schwanken bei konstanter Substitution und richtiger Einstellung. Bis sich der TSH-Wert im Blut bei Tabletteneinnahme anpasst und stabilisiert vergehen im Schnitt 6 Wochen. Bist du bei einem Endokrinologen in Behandlung? Wenn nicht, dann ganz dringend machen. Eine Selbstmedikamentation kann hier auch böse ins Gegenteil schlagen. Bei meinem Zweiten war mein TSH in den ersten Schwangerschaftswochen, bis ich wußte, dass ich unerhaupt schwanger bin und zum Endo bin zur Überprüfung auch zwischen 4 und 5. Hat dem Kind nicht geschadet. Für die Schwangerschaft und die Entwicklung wichtig sind neben TSH aber vor allem auch die fT3 und fT4 Werte. Im ersten Trimester kann der TSH deutlich ansteigen, weshalb man üblicherweise eine Dosiserhöhung bekommt. Meine Erhöhungen haben in beiden Schwangerschaften bis zum Ende angehalten und wurden benötigt, allerings ist mein TSH nicht so schwankend gewesen. Bei anderen steigt der wohl deutlich mehr. Deshalb... Endokrinologe, am Besten einen, der auch spezielle Schwangerschaftsbetreuung macht. Wenn ihr ih KiWu Behandlung seid, würde ich aber eigentlich erwarten, dass das da auch gemacht wird. LG Lilly
Mitglied inaktiv - 02.11.2017, 10:45
Guten Abend Frau Höfel, ich bin seit Jahren bei einem eigentlich guten Nuklearmediziner. Eigentlich gehe ich 1x jährlich zu ihm zur Kontrolle. Bislang hatte ich niemals solche Schwankungen. Ich wurde bereits mehrfach gefragt ob ich meine Tabletten regelmäßig einnehme.....ja das tue ich. Die Schwankungen kamen nach der 1.ICSI.....Start war bei 0,6 danach 4,78 die tf Werte weis ich leider nicht. Mir ist auch nur Bekannt das ich eine Unterfunktion habe, aber beim nächsten Termin (hab mir grad einen neuen gemacht für Dezember) werde ich nochmal genauer nachfragen, auch wegen Hashimoto. Also nach dem ersten Versuch wurde die Dosis erhöht und so begann das Drama. Alle 6 Wochen zum Bluttest und ständig andere Dosen, der Wert viel von über 4 in den minus Bereich und stieg dann nicht mehr....nach einem halben Jahr fast war er endlich ok trotzdem sollte ich lt. Kiwu Klinik die Dosis erhöhen ( 100+125 Euthyrox im täglichen Wechsel). Die Kiwu Klinik betreut mich meiner Meinung nach nicht was die Werte der Schilddrüse angeht. Ich habe auch nach Untersuchungen etc. gefragt aber auch hier muss offenbar nichts getan werden. Der Wert ist ja nur ein Wert und der kann angeblich durchaus täglich schwanken. Man kann angeblich nur hoffen das es ein guter Embryo schafft! Aber man stellt sich immer die Frage warum und was kann man tun und wurde alles ausreichend untersucht..... Es gibt ja hier im Netz viele Dinge zum Lesen....einige schwören auf zusätzliche Akupunktur andere auf Einnistungstees andere auf Eiweißreiche Nahrung, nahreungsergänzungsmittel speziell für KiWu usw. Die Apothekerin hat mir empfohlen etwas homöopathisches einzunehmen um den TSH Wert zu stabilisieren und zwar Selen und dystologes Tabletten, sie denkt ich habe zu viel Stress und deshalb schwankt der Wert. Was meinen Sie dazu, gibt es irgendetwas um die Chancen zu erhöhen oder ist es nur reine Glückssache schwanger zu werden und zu bleiben?
von Optimes am 03.11.2017, 20:38
Also ich bin nicht Frau Höfel und ich bin mir auch nicht sicher dass eine Hebamme hier der richtige Ansprechpartner ist. Ich spreche hier aus meine Erfahrungen und den Aussagen meiner Ärzte. Ich nehme seit bald 30 Jahren Medikamente für die Schilddrüsenwerte und habe selbst Hashimoto - diagnostiziert seit ca 20 Jahren. Wenn ein möglicher Verdacht auf Hashimkto besteht und das lässt sich über einen einfachen Bluttest der TRAK feststellen, ist eine Bestimmung der fT3 und fT4 Werte wichtig, denn evtl wäre ein Kombipraparat wie Prothyrid, dann deutlich effektiver. Euthyrox enthält lediglich Levothyroxin ein synthetisches T4. Bei Hashimoto kann es aber gerade wahrend der Schwangerschaft zu schwer zu kontrollierenden Schwankungen kommen, die mit einem Präparat das neben Thyroxin auch Thyronin (T3) enthält deutlich besser und einfacher unter Kontrolle gebracht werden können. So jedenfalls die Aussage meines Endokrinologen nachdem wir unser erstes Kind verloren hatten. Allerdings meinte diese auch, dass es selten ist, dass Kinder tatsächlich aufgrund von Schilddrüsenwerten abgehen. Diese sind wichtiger was die eigentliche Entwicklung, insbesondere die geistige, des Embryos betrifft. Geht ein Kind ab, hat dies meist eher vorgelagerte, andere Gründe. Ich war früher, vor meinen Schwangerschaften beim Nuk, bin aber in der 2. Schwangerschaft nach München zu einem Endokrinologen, der auch in einem KiWu Zentrum berät. Das war zwar für mich nicht das ausschlaggebende Kriterium, aber ich fand es irgendwie sinnvoller mich in der Schwangerschaft durch jemanden beraten zu lassen, der die andere Hälfte des Tages Leute berät, wie sie schwanger werden. Dafür hab ich die Fahrt auch in Kauf genommen. Von Selen und ähnlichem würde ich ohne ärztlichen Rat abraten. Es gibt zwar Studien, die eine positive Wirkung zB bei einem akuten Schub der Hashimoto zeigen, aber da würde ich erst mal deine Blutwerte vollständig bestimmen lassen. Zu Deiner eigenen Beruhigung würde ich mir in jedem Fall eine Zweitmeinung bei einem Endo holen zusätzlich zum Nuklearmediziner. Ich kann hier aber wie gesagt nur aus meiner Erfahrung sprechen. LG Lilly
Mitglied inaktiv - 03.11.2017, 21:35
