Hallo Frau Höfel,
meine Tochter ist heute 13 Wochen alt.
Ich wollte mal fragen ob es okay ist wenn ich sie auf dem schoß habe und sin dabei sitzt. Sie mag das total gerne oder ist das irgendwie ein Problem ?
Und dann noch eine Frage, und zwar wir wollten nach der u4 die ist am 21.3. Mit Beikost anfangen. Mit Möhren.
Meine Tochter wird derzeit noch gestillt und zugefüttert mit Hipp bio Combiotik pre.
Sie wäre dann 16 Wochen alt.
Wäre das in Ordnung?
ubd wie bereite ich es am besten zu ? Ich habe gehört man solle etwas älter über die Möhren tun . ( habe ein dampfgarer für die Mikrowelle).
Mfg
von
kira92
am 28.02.2017, 16:23
Antwort auf:
Sitzen
Liebe kira,
Kinder zeigen, wann Sie Beikost wollen!
Die WHO sagt, dass in besonderen Fällen, der früheste Beginn der Zufütterung die 17. Lebenswoche ist (http://www.euro.who.int/document/WS_115_2000FE.pdf Seite 176), WENN das Kind sonst nicht genug zunimmt oder nach ausreichend stillen nicht satt wird (s.o. S.177).
Die WHO sagt, dass 6 Monate voll stillen am besten sind.
Die Nahrungsmittelindustrie stellt Produkte her, von denen sie manchmal glaubt, dass sie besser oder wenigstens gleich gut wie Muttermilch sind.
Die Allergologen haben herausgefunden, dass gestillte Kinder relativ früh (ab besagter 17. Woche) gut mit KLEINEN Mengen Beikost umgehen können, da die Muttermilch den Darm schützt!
ABER: Niemand hat gesagt, dass ein Kind ab 17. Woche Brei essen muss!
Die Entwicklung eines Kindes Zeigt deutlich, wann der Zeitpunkt für die Beikosteinführung ist! Hier nochmal die Beikostzeichen:
"Dein Baby ist bereit für Beikost, wenn es die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt:
-es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
-der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
-es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
-es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
-es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
In den meisten Fällen ist dies etwa mit einem halben Jahr der Fall, manche Babys (eher wenige) sind schon früher so weit, andere (eher mehr) brauchen noch etwas länge.
Jetzt müssen Sie schauen. Starrt es nur (vielleicht auch Zigarette und Whiskey) hinterher oder greift es und macht Kaubewegungen. Bei letzterem lassen Sie ihm den Spass.
Zum Sitzen:
Es gilt (am Beispiel sitzen):
zum Sitzen braucht es viel Rücken - und Bauchmuskulatur und die entwickelt sich erst durch ausreichendes Strampeln und Rollen.
Da das Kind manchmal auf dem Schoß schon in einer halbaufrechten Position ist, und dann den Rumpf beugt, sieht es so aus, als wenn es sitzen will. Und bleibt gar einen Moment in der Position. Aber das hat mit sitzen können und wollen - nichts zu tun!
Für das Sitzen (und Rollen und Stehen usw.) gilt: was das Kind macht - macht es von ganz allein!
Ein Kind entwickelt sich nach seinem eigenen Rhythmus und nach seinen Fähigkeiten. Dabei erlebt es "Frust" (z.B. Umdrehen können - aber nicht wieder zurück rollen können) und "Bestätigung, Stolz (z.B., wenn nach viel eigenem Probieren die Umdrehung zurück klappt!).
Wenn Sie Ihrem Kind das Sitzen viel zu früh und nicht aus seinem eigenen Antrieb "beibringen", dann fehlt ihm diese Erfahrung und es wird monatelang immer wieder in eine Position gebracht, für die es noch nicht reif ist! Und es fehlt ihm in seiner Entwicklung die Erfahrung: Frust heißt weitermachen, und nochmal - nicht aufgeben!
Das Hochziehen an den Händen ist ein Reflex, den jedes (motorisch) gesunde Neugeborene/jeder Säugling hat. Genauso wie das Krabbeln, wenn man die Füße stützt. Das Auslösen dieses Reflexes dient lediglich der Überprüfung des Nervensystems. Ihr Kind reagiert also nur, es macht das nicht bewußt!
Zum Drehen und Hochziehen: auch da gilt, alles, was das Kind OHNE Hilfestellung macht, ist okay!
Mal eine halbe Stunde bei Mama auf dem Schoß - Rücken an Bauch, also gut gestützt- ist auch okay.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 28.02.2017