Liebe Frau Höfel,
danke für Ihre bisherige Hilfe.
Ich habe ein Problem. Mein Sohn ist 4 1/2 Monate.
Seit Anfang an ist er nur beim stillen/nuckeln eingeschlafen. Schnulli nimmt er nicht, hab ich immer wieder probiert.
Selten schafft er es alleine einzuschlafen.
Sowohl tagsüber, als auch nachts muss meine Brust zum einschlafen herhalten.
Ich habe das falsch gemacht oder? Aber anfangs hat es mich nicht so gestört und dachte, das wird schon wieder, aber seid seinem letzten Schub (der ging 4 Wochen) wurde es zu viel.
Vor dem Schub hat er auch genuckelt, ist aber kurz danach eingeschlafen und hat dann bis zu 6 Std komplett durchgeschlafen und dann nochmal 6 Std mit je 3 Trinkpausen von je 5 Min.
Jetzt seit dem Schub braucht er 1-1 1/2 Std um zu einzuschlafen und nuckelt in der ganzem zeit an der Brust. Sobald ich versuche weg zu gehen, meckert er und sucht nach der Brust.
Er schläft zwar insgesamt 12-14 Std. Aber wacht jede Std auf und will nuckeln.
Ich kann ihn gerade weder ins eigene Bett, noch ins Beistellbett legen.
Er schläft daher mit Abstand bi mir im Bett - ich weiß Gefahr von Kindstod, aber was soll ich machen ? Ich schlafe während dem stillen oft mit ihm ein.
1. Frage; Wie kann ich ihm das nuckeln abgewöhnen und ihm helfen alleine in Schlaf zu finden?
Mein Kinderarzt meint, ich soll ihn ins eigene Bett legen und schreien lassen, aber nicht aus dem Zimmer gehen. Langsam mit ihm reden und so beruhigen. Er meinte, es kann schon Tage dauern, bis er dann ohne schreien einschläft.
Ich möchte unbedingt was ändern, aber finden sie das die richtige Methode ? Ich möchte meine Bindung zu ihm nicht Schaden.
Schnulli probiere ich immer wieder, klappt bis jetzt nicht
2.
Durch das dauernuckeln kommt ja auch Milch mit raus und ich frage mich, ob er dadurch jetzt selber nicht mehr weiß wann er Hunger hat und trotzdem schluckt, obwohl er kein Hunger hat und nur um sein nuckelbedürfnis zu stillen.
3.
Wenn es mit'm Mittagsbrei klappt, sollte ich dann weiter mit Abendbrei machen, das er satter ist?
4. würden sie ihn noch im Elternschlafzimmer lassen oder ins eigene Zimmer legen? Hat er jetzt ein Alter, wo er alleine schlafen kann?
Ich hoffe sie haben wieder Tipps für mich,
Herzliche Grüsse
MaDa
von
MaDa
am 04.03.2014, 00:00
Antwort auf:
Ich bin verzweifelt
Liebe MaDa,
für Verzweiflung ist kein Grund!
Ihr Kind sucht Nähe, Wärme, Geborgenheit und Sicherheit! Diese geben Sie ihm.
Kann es sein, dass Ihr Umfeld ziemlich Druck ausübt und von verwöhnen spricht?
Ein viereinhalb Monate altes KInd muss weder alleine schlafen noch muss es sich benehmen wie ein Zweijähriger!
Mal ehrlich: was würden Sie sagen, wenn Ihr Mann sagen würde. Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen. Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!!
Könnten Sie sich mit einem Tragetuch anfreunden? Das hat den unschlagbaren Vorteil, dass das Kind nah bei Ihnen ist, dort schlafen kann und Sie die Hände frei haben.
Ein gut gebundenes Kind wird im Leben immer sicher sein. Aber um dieses "gut-gebunden-sein" zu erreichen bedarf es Jahre! Jahre, in denen dem Kind immer wieder signalisiert wird: ja, ich bin da! Ja, hier bist Du sicher! Ja, komm her, egal, was Du hast!
Dann kann ein Kind sich der Welt zuwenden.
Was wir immer vergessen: unsere Kinder sind noch nicht fertig, wenn sie geboren werden. Unsere Schwangerschaft ist zu kurz! Wir müßten ca. 2 Jahre schwanger sein, damit unsere Kinder sich alleine ernähren könnten (also Essen greifen und essen), kurz nach der Geburt aufstehen und loslaufen könnten (Gefahr entrinnen) und in kürzester Zeit kommunizieren könnten.
Die Idee Ihres Kinderarztes ist völlig daneben. Das einzige was dadurch passiert, ist: das Kind verliert seine sichere Basis und sein Vertrauen. Das Kind kann nämlich nicht verstehen, warum ihm seine Sicherheit, Nähe, Wärme weg genommen wird!
Die Milchmengen durch das Nuckeln sind eher rudimentär.
Das Schlafen hat etwas mit der Entwicklung und REife des Gehirns zu tun! Abendbrei macht zwar den Bauch voll (und evtl. nächtliche Verdauungsprobleme), aber keine Hirnreifung.
Es gibt kein Alleinschlafalter!
Liebe GRüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 04.03.2014
Antwort auf:
Ich bin verzweifelt
hallo,
erst mal ich weiß es ist anstrengend, mein kleiner ist so alt wie deiner.
du hast nichts falsch gemacht, er ist noch so klein, ein säugling, jeden tag strömt so viel neues auf ihn ein, das muss man erstmal verarbeiten und das geht am besten in mamas nähe.
kannst du den tagsüber mit ihm schlafen? im tagsüber in einem tuch oder einer guten tragehilfe tragen um ihm nah bei dir zu haben.
die gesellschaft erwartet viel und baut druck auf, es hilft zu entspannen wenn man sich als mantra vorsagt ein baby muss nicht durchschlafen, ein baby muss nicht alleine schlafen können.
ich erzähl dir mal von uns.
meinkleiner schläft tagsüber nur beim tragen im freien ein, wir gehn also 2-3 stunden am tag spazieren.
abends nuckelt er sich so eine dreiviertel stunde bis stunde in den schlaf kommt dann alle 1-3 stunden.
er schläft sicher bei uns im bett. wir haben eun bettgitter und ich schlafe mit dünnen babykopfkissen in höhe seiner beine, da kann er nirgends drunter rutschen oder überhitzen, ich werde höchstens mal auf die nase getreten.
wir sind nun viel entspannter.
lg
von
Rose85
am 04.03.2014, 07:37
Antwort auf:
Ich bin verzweifelt
Nee. Du hast gar-nix falsch gemacht :-)
Babys in dem Alter sind so. Sie verarbeiten schrecklich viel, lernen jeden Tag neues und entwickeln sich so rasant, dass sie einfach ganz viel Nähe und Sicherheit brauchen, ganz starke Bedürfnisse haben, die GESTILLT werden wollen. Natürlich an der Brust, das ist für einen SÄUGLING nunmal der natürliche und sichere Hafen.
Ich habe jetzt mein viertes Baby. bei allen habe ich nicht geglaubt, dass diese anstrengende Zeit nur eine Phase ist und alles auch wieder besser wird. Beim vierten werde ich es vermutlich wieder nicht glauben, aber auch dieses Baby wird mir das Gegenteil zeigen. ;-)
Babys halt, ne? Wenn's einfach wäre, könnt's ja jeder :-)
von
Rattenpack
am 04.03.2014, 08:59
