Lieber Herr Dr. Posth, zunächst herzlichen Dank für die Beantwortung meiner Fragen. Ihre Ausführungen zum Thema ursprüngliche Scham fand ich sehr interessant, hatte ich vorher noch nie von gehört. Dennoch wirft Ihre Antwort für mich weitere Fragen auf. Mein Sohn ist bereits fast dreieinhalb Jahre, also ein halbes Jahr älter als sie vermutet haben. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, warum er ein schwaches Selbst und kein starkes haben könnte. Ich habe ihn immer als sehr selbständig behandelt, ihn dabei aber nie überfordert, höchstens er sich selbst. Seinen Perfektionismus, der teilweise zum Vorschein kommt (ich habe weiter unten ja schon etwas über ihn berichtet; seit seinem dritten Geburtstag kann er seinen Namen und noch ein paar andere Wörter schreiben. Neulich war ein Buchstabe mal nicht so schön, wie er sich das vorgestellt hatte, da hieß es gleich: Ich kann das nicht, Mama, mach Du.) kann ich mir eigentlich nicht erklären. Oder hat die Entwicklung des Ichs/Selbst gar nichts mit der Erziehung zu tuen, sondern ist eher ein Entwicklungsschritt wie beispielsweise das Laufen lernen? Oder muss ich gar damit rechnen, dass er ein labiler Erwachsener wird, wie kann ich jetzt noch sein Selbst stärken, wenn die Entwicklung dazu doch zwischen dem 2. und 3. Geburtstag stattfindet? Was können wir falsch gemacht haben? Mit anderen Kindern verglichen habe ich ihn, zumindest in seinem Beisein *g*, auch nie. Sollte er selbst Vergleiche gezogen haben, hat er aber keinen Grund, diese zu scheuen, da er sowohl motorisch als auch intellektuell gut entwickelt ist. Aber mit Kindern hat er ja auch keine Kontaktschwierigkeiten, es sind lediglich Erwachsene, mit denen er das "Gespräch" verweigert. Für weitere Tipps, Anregungen Ihrerseits bin ich sehr dankbar. Noch zwei Anmerkungen: -Nein, ich bin nicht Connie -Das Buch, das ich erwähnte (in der Ecke stehen:-( ist von Steve Biddulph, Das Geheimnis glücklicher Kinder, Seite 107 lg rascal
Mitglied inaktiv - 11.07.2002, 20:45