Frage: Unglückliches Kind

Hallo, unser Sohn (2,5) erscheint mir von Tag zu Tag unglücklicher, ich würd ihm gern helfen, weiß aber nicht wie. Ich empfinde ihn schon immer alsetwas schwierig, wir haben in der ersten Babyzeit so ziemlich viel falsch gemacht; ihn nachts schreien lassen,um ihn nicht zu verwöhnen etc., Haben,als er 8 Monate war unsere Meinung ganz geändert, seitdem haben wir auch ein Familienbett. Nun zu unserem Problem: Er geht unws mit voller Absicht nur noch auf die Nerven, macht mist, wo er kann, kreischt so laut dass es wehtut.Er verlangt nonstop Aufmerksamkeit von uns, am schlimmsten ist es, wenn wir uns mal zwei min. unterhalten, dann wird sofort was angestellt. auch finde ich ihn fürsein alter recht unselbständig, er bleibt nicht mal allein bei oma und opa. natürlich ist er auch eifersüchtig auf seinen bruder(10 mon.), und mein Mann ist nicht immer greifbar und oft reagiert er auch negativ und genervt auf ihn. Sollte ich einfach mal darauf bestehen, dass er zB. bei oma bleibt, trotz Tränen?

Mitglied inaktiv - 13.03.2006, 16:28



Antwort auf: Unglückliches Kind

Hallo, der größte Fehler wäre es vermutlich, wenn Sie jetzt zu denselben Mitteln greifen würden wie seinerzeit in der Säuglingsphase. Verstehen Sie die Schwierigkeiten Ihres Sohnes zunächst einmal als eine Chance, jetzt noch sehr viel wiedergutmachen zu können. Dazu müßten natürlich als erstes die Voraussetzungen für eine gelingende Loslösung geschaffen werden. Wenn Ihr Mann es aus beruflichen Gründen nicht schafft, ausreichend zur Verfügung zu stehen, müßten Sie versuchen, ein Ersatzloslösungsvorbild zu finden. Am besten käme diese person natürlich aus dem engeren familiären Umfeld. Parallel dazu müßten die Gründe für das Eifersuchtsverhalten aus der Welt geschafft werden. Voranschreitende Loslösung spielt dabei die größte Rolle! Erst im nächsten Schritt wäre es wichtig, sich dem aktuellen Verhalten zuzuwenden und zu schauen, wie und wo man durch Deeskalation Situation entschärfen kann, daß gar kein starker Trotz mehr auftritt (s. mein Langtext, Kap. 3, link oben links). Wenn Ihnen das gelingt, erleben Sie bald ein anderes Kind, das sich mit Freunden in Richtung Selbständigkeit bewegt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 17.03.2006