Frage: totaler Aufstand

Hallo, unser Sohnemann (10/02) ist momentan voll auf Meuterei eingestellt. Alles wird bemeckert, quengelt wie ein WM und ist total ungehorsam. Außerdem hat er die totale Papa - Phase. Ist die nicht erst mit 6? Ist der Aufstand einfach nur altersgerecht oder woran könnte das liegen? Er hat noch einen kl. Br. auf den er SEHR eifersüchtig ist (will so sein wie er, macht wieder m. Abs. in die Hose), geht seit 1 Jahr in den Kiga. Sein Zuhause ist leider unruhig, da Papa und ich uns z.Z. nicht sehr grün sind. Ich möchte, daß er sich mehr um die Jungs kümmert, er kümmert sich lieber um sich. Trotzdem hat der Große ihn lieber als mich (fürchte, weil er mehr durchgehen läßt...) Wie kriege ich es hin, dass er wieder lieb ist? Es gibt zwar schöne Momente aber das Gemotze von beiden Seiten überwiegt. Vielen Dank S.

Mitglied inaktiv - 31.07.2006, 21:01



Antwort auf: totaler Aufstand

Stichwort Väter Hallo, Konflikte zwischen den Eltern sind für Kleinkinder, aber auch noch für ältere Kinder, wie eine Bedrohung ihrer eigenen Existenz. Dazu kommt, daß Kinder dazu neigen, sich selbst immer als den Verursacher solcher Mißstimmungen zwishcne den Ehepartnern zu sehen. Dabei verkehren sie natürlich Ursache und Wirkung. Aus diesem Grunde sollte man als Eltern alles dran setzen, seine Kinder so wenig wie möglich etwas von den eigenen Streitereien mitbekommen zu lassen. Erst nach der Pubertät relativiert sich das Erfordernis einer solchen Rücksichtnahme. Der Vater hat noch auf lange Sicht die Aufgabe des Loslösungsvorbilds. In dieser Rolle braucht ihn das Kind genauso, wie es weiterhin seine Mutter für die Bindungsaspekte braucht. Das ist -fürchte ich- vielen Vätern nicht richtig klar. Die Aufgabe des Vaters ist nicht nur, für den äußeren Rahmen der funktionieren Familie zu sorgen, sondern ebenso auch für die inneren Funktionen selbst. Dadurch bauen sich Spannungen ab und dadurch gewinnt die Rollenverteilung zwischen Mutter und Vater die richtigen Proportionen. Das heißt, auch die Väter gehören in die Kinderzimmer und die Mütter sollten organisatorische Dinge den Vätern abnehmen können. Vielleicht gelingt es Ihnen, über diese Fragen mit Ihrem Mann zu sprechen. Es wäre der Schlüssel zur größeren Zufriedenheit Ihres Sohnes. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.08.2006