Hallo Herr Dr. Posth, wer kann uns helfen ? Unsere Tochter Linda, jetzt zwei Monate alt, macht den Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag. Alles könnte perfekt sein, wenn man den Tag um 12 Stunden vorverschieben könnte. Im Detail: Linda schläft den ganzen lieben Tag, wenn man sie lässt, wie ein Stein. Nur zu den Mahlzeiten meldet sie sich, trinkt gut, spielt noch eine viertel Stunde und ratzt dann weiter. Wachhalten funktioniert nicht, weil sie sich kaum wecken lässt oder sofort wieder einschläft. Abends werden die Abstände zwischen den Mahlzeiten kürzer; Linda tankt noch mal richtig auf, denn in der Nacht geht ja richtig die Post ab. So um 2 Uhr nachts ist es dann soweit: nach der Mahlzeit schläft sie nicht mehr ein und bleibt bis morgens sieben wach. Jeder Versuch, das Kind zum Schlafen zu bringen, gelingt zwar zunächst, aber nur für ein paar Minuten, dann ist sie wieder voll da, schreit um ihr Leben und will auf den Arm genommen werden. Lässt man sie schreien, schreit sie auch nach fünfzehn Minuten noch, das ist unsere äußerste Schmerzgrenze. Nimmt man sie auf, beruhigt sie sich kurz darauf, lächelt uns an und scheint zu fragen: "Na, was machen wir jetzt schönes?". Erst zum Frühstück ist sie so kaputt, dass sie irgendwann einschläft. Dieses etwas unkonventionelle Schlafverhalten kollidiert natürlich mit dem unseren, wie man sich vorstellen kann. Wir sind ein wenig übermüdet... Wir haben schon viel ausprobiert. Morgen- und Abendrituale, um deutlich zu machen, wann Tag ist und wann Nacht. Nachts sprechen wir nicht, bleiben ruhig, wechseln möglichst keine Windel, vermeiden Augenkontakt - alles ohne Erfolg - Linda will Action und zwar nachts! Tagsüber Spaziergänge, abends Babybad, alles ganz nett, aber der verquere Rhythmus bleibt. Wäre schön, wenn wir mal wieder richtig schlafen könnten. Bis vor einer Woche konnten wir das auch, da hat Linda nachts sogar von zwei bis morgens zehn mal durchgeschlafen. Hat es vielleicht mit unserem "Weihnachtsurlaub" und dem anfänglichen morgendlichen Langschlafen zu tun ? Das mögen wir kaum glauben, weil wir eher das Gefühl haben, dass wir uns Linda anpassen als umgekehrt. Wer hat eine Idee ? Viele Grüße Christoph und Ulrike
Mitglied inaktiv - 07.01.2003, 19:59
