Hallo Hr. Dr. Posth,
unsere Tochter (9,5 Mon., Familienbett, gestillt, nie schreien gelassen) wird noch abends zum einschlafen, nachts und morgens gestillt. Sie kommt nachts mindestens 2x, hat m.E. keinen Hunger, sondern braucht immer die Brust, um weiterschlafen zu können. Anders klappt es nicht. Sehe ich das richtig, dass die „Lösung dieses Problems“ ist, die Brustentwöhnung nachts durchzuziehen und dass die Nächte dann ruhiger werden könnten?
Weitere Frage: gibt es eine Möglichkeit, dass meine Tochter auch mal jemand anders ins Bett bringen kann (mein Mann, Oma), also eine Alternative zum „Einschlafstillen“? Oder müssen wir erst ein anderes Einschlafritual finden, um uns vom „zu Bett bringen“ abzuwechseln? Das Einschlafen dauert momentan oft länger als eine Stunde und ich wäre froh, wenn das auch manchmal mein Mann übernehmen könnte.
Danke für Ihre hervorragende Arbeit!
Viele Grüße
Brigitte
von
Brigitte78
am 14.05.2012, 08:37
Antwort auf:
Stillen nachts
Hallo, das sehen Sie richtig. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass Ihre Tochter noch nicht ganz 10 Monate alt ist. Das ist zwar keine absolute Bedingung, aber doch eine Art Konzession an die Entwicklung des Säuglings. Wie Sie die Brustentwöhnung in der Nacht einigermaßen Stress-frei gestalten können, finden Sie unter selbigem Stichwort im gezielten Suchlauf.
Natürlich kann auch eine andere Person Ihre Tochter ins Bett bringen. Aber das ist ein eher langsamer Gewöhnungsschritt und geht nicht von einem auf den anderen Abend. Merkt man, dass sich das Kind stäubt, versucht man es zunächst einmal gemeinsam. Allerdings ist auch hier die Vorbedingung, dass die Mutter nicht mehr stillt zum Einschlafen. Will man es dann mit einem Tee- oder Wasserfläschchen versuchen, muss sich der Säugling daran schon gewöhnt haben. Diese Gewöhnung sollte am Tage in Stress-freien Momenten stattfinden. Und da kann sich der Vater schon einmal dran beteiligen. Im Übrigen sollte er auch über Hilfe bei der Pflege und beim Füttern eine tiefere Beziehung zu seinem Kind aufbauen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 14.05.2012