Hallo Herr Dr. Posth,
ich habe eine allgemeine Frage zu Spielsachen. Mein Sohn ist 15 Monate alt und wir legen Wert auf hochwertiges ( lieber weniger ) Spielzeug. Natürlich spielt er auch mit Alltagsgegenständen ( Regal ausräumen, Schuhe durch die Gegend tragen ... ).
Meine Frage: Ist es besser immer nur wenige Spielsachen und auch Bücher ( liebt er über alles ) offen liegen zu lassen und immer mal wieder auszutauschen oder können ruhig verschiedene Dinge in der Wohnung verteilt sein und z.B. die Kugelbahn immer vorhanden sein, damit er "auswählen" kann, was er spielen will.
Manchmal habe ich nämlich den Eindruck er spielt nur kurz mit den Sachen - auch wenn ich mitspiele - und wechselt dann schnell zum nächsten. Wenn er dagegen mal im Laufstall sein muss, wo nur wenige Dinge zur Auswahl sind, kann er sich länger und auch alleine mit ein und derselben Sache beschäftigen.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
Claudia mit Louis-Noel
Mitglied inaktiv - 11.12.2006, 13:45
Antwort auf:
Spielsachen
Liebe Claudia, grundsätzlich wird es wohl so sein, daß sich ein Kind lieber mit wenig Spielsachen intensiv beschäftigt, als mit vielen verschiedenen oberflächlich. Der Trend geht aber eher zur zweiten Version, da Spielzeug wie Nahrung oder Kleidung im Überfluß vorhanden ist und jeder Zeit variiert bzw. ausgewechselt werden kann. Die geistige Entwicklung des Kindes wird dadurch sicher nicht verbessert, die emotionale aber vielleicht doch etwas verschlechtert. Das Ding an sich verliert durch die Menge und schnelle Reproduzierbarkeit an Wert. Ich habe schon oft KInder zu ihren Eltern sagen hören, wenn etwas kaputt gegangen ist: "Kauf doch ein Neues". Als wenn es das Selbstverständlichste von der Welt wäre. Es wird Ihnen aber nicht gelingen, Ihr Kind zum Verzicht und zur Bescheidenheit zu erziehen.
Ihr Sohn ist allerdings erst gut 1 Jahr, da spielen diese Dinge ohnehin noch keine froße Rolle. Sortieren Sie einfach aus, was offenbar das Interesse Ihres Sohnes nicht hervorruft. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 15.12.2006
