Lieber Dr. Posth!
Meine Tochter wird im April 3J. Ihre Freundin wird nä. Monat 3J. Meine Frage ist nun: Sollten wir Mütter bei Streitsituatuionen eingreifen? Meine Tochter kann nur schwer ohne meine Hilfe ruhig bleiben und steigert sich schnell in einen Trotzanfall hinein z. B. wenn ihr das andere Mädchen etwas aus der Hand reißt. Die Mutter meint die Kinder müssen das selber regeln, sonst lernen sie es nie. Ich empfinde aber nicht immer so, da meine Tochter ihr körperlich und evtl auch geistig unterlegen ist. Das andere Mädchen geht schon länger in den Kiga, meine To nicht. Wie soll ich reagieren. Sie auch mal machen lassen und einen heftigen Wutanfall riskieren? Meine To. trotz sehr stark mit lauten Schreien. Sie kommt alleine nie runter. Wir versuchen sie immer bei so einem Anfall zu begleiten, was sie aber nicht immer möchte. Vater ist viel arbeiten, aber wird sehr geliebt und voll akzeptiert. Vielen Dank für ihre große Mühe hier im Forum. Lese jeden Tag bei ihnen. Danke!
von
jojomojo
am 21.11.2011, 10:02
Antwort auf:
Sollten wir Mütter bei Streitsituationen eingreifen?
Hallo, das Eingreifen der Eltern bei den üblichen Streiterein unter Kindern ist in der Tat problematisch. Da Kinder ein übersteigertes, aber einstweilen noch selbstnütziges Gerechtigkeitsempfinden haben, fühlt sich das Kind, gegen das man Partei ergreift, ganz schnell ungerecht behandelt. Dadurch sieht es sein Selbst beschädigt (negatives Attribut) und ist dann aufgebracht und auch richtiggehend gekränkt.Andererseits ist das andere Kind, welches unterlegen erscheint, gekränkt, wenn man es nicht beschützt. Also wie man es macht, ist es falsch. Den geringsten emotionalen Schaden haben die Kinder dann, wenn sie ihre Streitereien auf eigene Weise beenden lässt. Allerdings muss man als Eltern zumindest ein Auge darauf haben, dass bestimmte Grenzen beim "Machtkampf" nicht überschritten werden. Manche Auswirkung wird vom Kind falsch eingeschätzt. Was man tun kann und auch sollte ist, Vorschläge den Kindern zu bereiten, wie sie ihren Streit beenden können. Da es meist um Gegenstände, sprich Spielsachen geht, ist der Vorschlag des Tausches als Alternative zum Teilen wirkungsvoll. Man kann auch besser ein Kind mit etwas anderem entlohnen, wenn es in deutliche Nachteil geraten ist, als es aufzufordern, sich den Verlust zurück zu erobern. Das gilt fü Jungen wie für Mädchen. Im gezielten Suchlauf gibt es zu diesem Thema wie auch zum Tauschen Stichworte. Viele Grüße und danke für Ih Lob
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.11.2011
