Frage: Sollte mein Kind wirklich zum Logopäden?

Hallo Dr. Posth, mein Sohn ist 4 Jahre und 3 Monate alt. Er spricht noch nicht die Rachenlaute g, k, r, ch sowie das sch - bzw. ersetzt sie durch d, t usw. Wortschatz und Grammatik sind super. Die Kinderärztin hat eine Dyslalie diagnostiziert und Logopädie empfohlen. Ich möchte nicht, dass er zur Logopädie geht, damit er nicht den Eindruck bekommt, dass mit ihm "etwas nicht stimmt". Außerdem soll sein Spaß an Sprache nicht verloren gehen. Meine Theorie ist, dass sich das Sprach"problem" von alleine erledigt, da ich keinen Erwachsenen kenne, der die entsprechenden Laute nicht aussprechen kann - und früher gab es noch keine Logopädie. Sind meine Gedanken richtig oder liege ich da völlig falsch? Vielen Dank!

Mitglied inaktiv - 10.01.2011, 00:32



Antwort auf: Sollte mein Kind wirklich zum Logopäden?

Hallo, doch früher gab es auch schon Logopädie, wenn auch nicht in dem Umfang wie heute. Und noch viel früher gab es auch noch viele Erwachsene mit deutlichen Sprachfehlern. Da man diese Menschen als minderbegabt ansah, grenzte man sie schnell aus und drückte sie an den Rand der Gesellschaft. Ein solches Schicksal muss heutzutage kein Kind mehr erleiden. Aber in einem haben Sie recht. Die Laute und Lautverbindungen, die Ihr Sohn noch nicht richtig sprechen kann, entwickeln sich manchmal erst nach dem 4. Geburtstag. Insofern können Sie noch ein bisschen abwarten und auf die natürliche Korrektur hoffen. Sollte sich da aber im nächsten halben Jahr nichts tun, wäre Sprachtherapie auf jeden Fall angezeigt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.01.2011