Frage: Seinen Namen sagen und den von anderen

Hallo, Lukas (2 j und 1 Mon) hat seit 5 Mon einen Bruder "Felix" und er sagt diesen einen Namen nicht, immer nur" Baby." ICh kann das sehr gut ignorieren und antworte mit "Felix" Sämtliche andere Babys um uns rum und natürlich Kinder und Erwachsene haben ihren Namen bzw er wiederholt diese! Nur nicht den seines Bruders. Neulich sagte er "mama guck da Bruder" und zeigte auf ein Bild von Felix! ich freute mich sehr weil er meiner Meinung nach schon gestiegen ist in der Zugehörigkeit und er nun unterschseidet Baby und Bruder. Ich liege doch richtig in der Annahme dass ich ihm die Zeit noch lassse Felix zu sagen! Kann dies auch mit "Eifersucht" bzw "Felix ist noch sehr neu" oder ( ich weiss nicht wie ich mich ausdrücken soll) zusammenhängen? Wie soll ich auf "Drängungen" "Sag Felix!" und Fragen "Wer ist denn das?" antworten. Meist (wenn ich es mitbekomme) antworte ich auf die Frage für Lukas (na sein Bruder Felix) Aber er wird immer und immer wieder von Nachbarn, Verwandten oder Freunden befragt!!! Ich bin froh dass Lukas noch immer serh nett zu Felix ist, und er sich neuerdings auch mal neben ihn auf den Boden legt und ihn einfach nur anschaut, streichelt. Spielzeug bringt er ihm schon länger. Dann hab ich noch eine Frage wie ich damit umgehen soll. Lukas will ständig zu Oma und Opa fahren, will zu unseren Nachbarn, will immer nur fort fort fort! Aber es geht eben nicht immer. Oder er beschlagnahmt den Papa nur für sich, wenn ich was sagen will (auch nur "Essen sit fertig oder ich geh kurz Müll rausbringen") dann schiebt er mich SOFORT aus dem Zimmer raus! Mama NAus!!! VielenDank für Ihre Antwort! Tanja

Mitglied inaktiv - 09.06.2004, 14:16



Antwort auf: Seinen Namen sagen und den von anderen

Liebe Tanja, Lukas befindet sich mit seinen 2 Jahren ganz und gar in der Loslösungsphase. Wie Sie aus meinen bisherigen Antworten und meinem Langtext (link oben rechts) wissen, bedeutet das, daß er sich mit Hilfe seines Vaters als Vorbild verselbständigen will. Und genau so verhält er sich. Die Tatsache, daß er ein Brüderchen bekommen hat, verstärkt dieses Bestreben nur noch, allerdings gibt es hier auch Ängste, zu schnell aus der primären Bindung herausgestoßen zu sein, eben durch seinen Bruder, der jetzt seinen ehemaligen Platz beansprucht. Folglich kann er auch leicht gekränkt reagieren und wird sich zuweilen seiner noch erhaltenen Bindung an Sie durch "Schmusestündchen" versichern. Loslösung bedeutet ja nicht Aufgabe der Ursprungsbindung. All demzufolge sieht er seinen Bruder im Verbund mit Ihnen, der Mutter, und hat noch Schwierigkeiten ihn als Person mit Namen zu nennen. "Baby" ist ihm da verständlicher und einstweilen auch noch lieber. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.06.2004