Frage: Schwierige Großmutter

meine kleine Tochter, 10 Monate gedeiht prächtig,schlaft gut und hat einen sehr aufgeweckten, lustigen (und menschenliebenden) Charakter. Hauptbezugsperson bin eindeutig ich, dann Vater, dann Oma 1 (meine Mutter). Mit Oma 2 (SchwieMu) bin ich komplett zerstritten, jegliche Annäherung endet in Streit.Ich bin bemüht, dass meine Tochter trotzdem Kontakt zur Oma hat, kann aber nicht mehr beurteilen wie sie sich miteinander tun. (Laut Papa ganz gut...) Erschwerend kommt noch die Schwägerin, Tochter von Oma 2 mit unerfülltem Kinderwunsch, hinzu. Die trägt meine Tochter immer herum und würde sie am liebsten jeden Tag sehen und verpasst somit keine Gelegenheit, wenn sie bei Oma 2 ist.Mein Mann möchte den Kontakt zu Oma 2 fördern und sie öfters zu ihr bringen. Ich habe Angst, dass meine Tochter dort mit Liebe und Aufmerksamkeit "überschüttet" wird und gleichzeitig ich schlecht gemacht werde und habe auch keine Möglichkeit mir selbst ein Bild darüber zu machen.

von baldmami88 am 18.11.2013, 07:25



Antwort auf: Schwierige Großmutter

Hallo, das wäre ein großer Fehler und ein großes Unrecht an dem Kind, wenn Ihre Tochter gegen Sie als Mutter von anderen beeinflusst würde. Aber das ließe sich doch im Vorfeld mit Ihrem Mann besprechen. Es müssten darüber Vereinbarungen getroffen werden, was gesagt werden darf und was absolut zu unterbleiben hat. Sie müssen sich aber bewusst sein, dass Sie höchst wahrscheinlich Ihren Mann nicht mehr immer auf Ihrer Seite haben, wenn Sie seine Mutter aus dem Umgang mit Ihrer Tochter ausgrenzen wollen. Es gilt immer zuerst, sich mit "anders denkenden" Familienmitgliedern auseinanderzusetzen und ihnen dabei den eigenen Standpunkt zu erklären. Gleichzeitig sollte zum Ausdruck gebracht werden, dass es immer noch die Eltern sind, die ihr Kind erziehen und nicht die Großeltern. Auch kann ein Säugling nicht als Kindersatz für eine andere weibliche Person herhalten, die selbst bislang nicht das Glück hatte, ein Kind zu bekommen. Kinder dürfen zu keinem Zweck instrumentalisiert werden. Sie haben das Recht auf Respekt vor ihrer Selbstbestimmung und Entwicklungsfreiheit. Persönliche Interessen haben sich unterzuordnen. Vielleicht können Sie in diesem, eher allgemein gehaltenen Ton mit den problematischen Familienmitgliedern reden. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.11.2013