Frage: "Schwellenangst" meiner 4 jährigen Tochter

Guten Tag, in letzter Zeit passiert es immer wieder, dass meine Tochter sich sehr freut auf ein bevorstehendes Ereignis (Einladung zu einer Geburtstagsfeier u.ä.) wenn wir dann aber dort ankommen, würde sie am liebsten auf dem Absatz kehrt machen und bricht in Tränen aus ("mag doch nicht zu XY"). Wenn ich dann mit reinkomme und sie beruhige klebt sie auch nicht an mir fest, sondern spielt dann nach relativ kurzer Zeit freudig mit den anderen mit und fragt auch selbständig zB ob sie etwas zu trinken oder ein Papiertaschentuch haben kann. Situationen, in denen es vorgesehen ist, dass sie alleine bleiben soll, sind zZt kaum möglich, wenn sie die Umgebung nicht sehr gut kennt. Ähnliches gilt für unerwartetes, zB den Sportkurs leitet eine Ersatzperson, das geht ganz schlecht. Was kann ich da tun ?

Mitglied inaktiv - 09.03.2009, 10:14



Antwort auf: "Schwellenangst" meiner 4 jährigen Tochter

Hallo, Ihre Tochter ist in ihrer Selbstentfaltung noch nicht weit genug, um die soziale Herausforderung einer größeren Gruppe von Kindern in einer ihr unbekannten Umgebung zu meistern. Eine ihr noch nicht bekannte Ersatzbezugsperson löst ebenfalls noch Ängste aus. Mit 4 Jahren ist das noch nicht besonders auffällig, aber doch schon ein Hinweis, dass die Loslösung und Selbstständigkeitsentwicklung etwas nachhinkt. Es wäre besonders wichtig, wenn die zweite Hauptbezugsperson, der Vater, sich stärker seiner Tochter für diesen Prozess zur Verfügung stellt. Also mehr Ausflüge mit seiner Tochter macht, sie abends zu Bett bringt, sie tröstet, wenn es ihr nicht gut geht usw. Im Moment ist es richtig, wenn Sie in solchen Situationen ihre Tochter noch begleiten und sie emotional absichern. Dabei sollten Sie sich aber, wenn es eben geht, im Hintergrund halten. Mit der Zeit wird Ihre Tochter auf diese Art der Absicherung verzichten können. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.03.2009