Schlafschwierigkeiten... Vielen herzlichen Dank u. viele Grüße schon hier

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Schlafschwierigkeiten... Vielen herzlichen Dank u. viele Grüße schon hier

Hallo Hr. Dr. Posth, schön, dass Sie wieder hier sind:-) Frage zu meinem knapp 8 Mon. alten Sohn: im Ggs. zu meinem Großen (ehem. Schreikind) absolut ruhiger, ausgeglichener, zufriedener Sonnenschein, der "trotzdem" sehr viel Körperkontakt bekommt den er sehr geniesst (z.B.Tragetuch). Nur nachts haben wir seit Geburt Schwierigkeiten: schläft i. Babybalkon, er könnte auch an mich gekuschelt schlafen – schläft aber meist nur in! meinem Arm; hat ein Schmusetuch, das ich ihm immer wieder anbiete, nimmt es aber nicht sondern fitzelt, zwickt (hauptsächlich nachts) stattdessen an meinem Hals u. Dekolleté. Seit er sich drehen u. Robben kann wurde alles noch extremer – er rollt sich nun jede nacht in meinen Arm, schreit, wenn es nicht klappt bzw. er nicht dort schlafen "darf", schiebt Kleidung beiseite um an Hals... spielen zu können. Mein Problem: Ich kann mit Kind im Arm nicht schlafen – es geht seit fast 8 Monate jd. Nacht so, habe massive Rückenschmerzen, bin k.o., komplett verkratzt.

Mitglied inaktiv - 24.07.2006, 07:53



Antwort auf: Schlafschwierigkeiten... Vielen herzlichen Dank u. viele Grüße schon hier

Hallo, schön, daß Ihr Zweiter insgesamt nicht mehr so anstrengend ist, wie der erste. Aber ganz so leicht scheint es mit ihm ja auch nicht zu sein. Es gibt viele Säuglinge, die solche Gewohnheiten entwickeln, und dann auch sehr auf diese Gewohnheiten samt der zugehörigen Konstellation angewiesen sind, um zu Ruhe zu gelangen. Ein gewisser zwanghafter Faktor liegt diesem Vorgehen zugrunde. Knibbeln oder Zwicken an der Haut der Eltern da, wo sie besonders weich ist, gehört dazu und ist eine besonders lästige Angewohnheit. Das Unterbinden führt regelmäßig zu erheblichem Protest und der Säugling findet dann so schnell keine Ruhe. Leider gibt es dagegen kein Patentmittel. Um nicht sein Kind ständig abweisen zu müssen, erscheint es sinnvoll, sich Kleidung anzuziehen, die den Zugang zur Haut versperrt. Alternativen anbieten ist richtig, wird aber nur widerstrebend angenommen. Bei den Alternativen sollte ein vergleichbarer Lustfaktor zu erzielen sein. Ein Puppe mit Echthaut wäre das Beste, gibt es nur nicht. Aber Sie müssen in diese Richtung konsequent vorgehen, denn die Fixierung auf diesen einen bestimmten Vorgang nimmt eher zu als ab. Ein wenig Protest wird dabei nicht zu umgehen sein. Viele Grüße und viel Erfolg

von Dr. med. Rüdiger Posth am 25.07.2006