Frage: Protest beim Windeln wechseln

S.g.H.Dr. Posth, unsere To.(23 M.), hat mitunter Phasen, in denen sie sich d. Windeln nicht wechseln lassen möchte. (For.ger. erzogen, nie schreien/weinen lassen). Wenn ich die Wi. wechseln möchte, dann möchte sie entw. immer gerade dann was zu essen/trinken haben o. von mir rumgetragen werden, aber sich nicht die Wi. wechseln lassen. Bin sehr geduldig, warte und warte, aber irgendw. MUSS ich die Wi. wechseln. Manchmal (eher selten) weint sie auch dabei, aber sobald Wi. gewechselt ist, alles sofort wieder okay. Ich möchte aber trotzdem nicht, dass sie überhaupt weinen muss. Wie kann ich das besser machen in so einer Situat.? Oder muss ich d. Protest in Kauf nehmen? Bin traurig, ich möchte nicht, dass das Urvertr. Schaden nimmt (kann das dadurch passieren?) Ich versuche ihr das immer wieder zu erkl., warum ich die Windel wechseln muss, dass sie sonst wund wird usw....Ich bitte um Ihre Hilfe, danke Dr. Posth

von Mutter2011 am 08.07.2013, 08:17



Antwort auf: Protest beim Windeln wechseln

Hallo, es ist richtig, dass Sie ihrer Tochter erklären, warum Sie etwas mit ihr machen müssen, was ihr offensichtlich nicht gefällt. An der Tatsache, dass Sie erklären und an dem ruhigen Tonfall ihrer Worte erkennt Ihre Tochter, dass Sie ihr nicht schaden wollen und nur besorgt um sie sind. Den wahren Inhalt braucht soe nicht zu verstehen. Und dieses intuitive Erkennen, dass es nur um ihr Wohlbefinden geht, sorgt dafür, dass das Urvertrauen keinen Schaden nimmt. Aber ganz ohne diese Widerstände geht es in diesem Alter (und auch schon früher) nicht mehr. Denn der Reifungsprozess in Richtung Selbstständigkeit und Autonomie geht nicht ohne das Mittel des Widerstandes (s. Kapitel 3, Das emotionale Bewusstsein, hier auf dieser Seite). Das stetige Verbleiben in der primären Bindung wäre einerseits zu schön, um es aufzugeben, andererseits zu hemmend, das eigene und selbstbestimmte Leben schrittweise durchzusetzen. Das müssen wir Menschen als Naturgesetz anerkennen. Aber wie gesagt, das Urvertrauen nimmt daurch keine Schaden, solange das Kind sich in seiner Person nicht abgelehnt oder missachtet führt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 10.07.2013