nächtliches Klettern/verzweifeltes Brustnuckeln- Was kann ich tun?

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: nächtliches Klettern/verzweifeltes Brustnuckeln- Was kann ich tun?

Hallo, unser Sohn (9,5 M alt, krabbelte mit 7 M, steht seit 1M sicher, Babybalkon/Familienbett, sehr viel getragen, möchte tagsüber nur noch selten gestillt werden, ißt tägl. ca. 600g Brei, davon 200g 1/2 Std. vor dem Schlafen) hat bisher max. 4,5 Std. am Stück geschlafen. Seine "Nachtruhe" ist von 20:00 bis ca. 5:30/6:30 Uhr. Seit 3 M. wacht er bis 24:00 Uhr alle 1,5 Std. auf, schläft dann bis 3:00 Uhr und kommt wieder jede Stunde, teilweise halbstündlich. Er wird nach ruhigem Abendritual in den Schlaf gestillt und verlangt auch nachts regelmäßig die Brust. Seit drei Wochen wälzt er sich die ganze Nacht im Bett hin -und her, klettert im Schlaf an mir oder der Bettumrandung hoch, "bricht zusammen" und schläft weiter oder weint weil er sich den Kopf gestoßen hat oder möchte gestillt werden. Teilw. ist es ein ganz verzweifeltes Nuckeln an der Brust, so als störte ihn irgend etwas. Tagsü. schläft er ca 2h im Tragetuch, hat vor 3 W. 2 Zähne bekommen. Macht jetzt eine BE in der Nacht Sinn?

Mitglied inaktiv - 01.02.2010, 08:49



Antwort auf: nächtliches Klettern/verzweifeltes Brustnuckeln- Was kann ich tun?

Hallo, ja und nein. Zunächst einmal sollte Ihr Sohn innerlich wieder etwas zur Ruhe kommen. In der Hochphase des Krabbelnlernens bricht der Impuls zu krabbeln zeitweise im Traumschlaf durch. So scheint es bei Ihrem Sohn zu sein, denn der Traumschlaf setzt bei älteren Säuglingen auch nach 1 bis 1 1/2 Stunden ein und nicht mehr stündlich. irgendwann in der Nacht aber kommt das stillentsprechende Hungergefühl und dann möchte er auch weiter gestillt werden. Im Prinzip wäre jetzt der Zeitpunkt für die Brustentwöhnung in der Nacht. Aber solange er noch soviel "arbeitet im Schlaf", ist die BE wahrscheinlich eine zu hoeh Belastung. Die motorische Unruhe müsste sich eigentlich bald spontan bessern. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.02.2010