Frage: Nächtl. Abstillen

Hallo Hr. Dr. Posth, hatte vor 14d schon mal wg Durchschlafen gepostet. Sie schreiben, man könnte das nächtl. Stillen dann mittels Tragen und übergangsweise Wasserfläschchen abgewöhnen. Mittlerweile habe ich ganz abgestillt, dafür bekommt sie 2x/ Nacht Flasche, 1x trag´ ich sie so lange, bis sie weiter schläft, so daß der Abstand zw. den Mahlzeiten wenigstens 3h ist. Meine Augenringe werden deshalb immer dunkler, mein Mann weigert sich, sich zu beteiligen, er müsse ja schließlich arbeiten,... Naja, jedenfalls trinkt sie nachts mehr als tags, sie ißt eh sehr schlecht und ist relativ zierlich, so daß ich besorgt um ihre Entwicklung bin, wenn ich ihr die nächtl. Mahlzeiten streiche. Soll ich sie weiter nachts füttern oder wird sie dann automatisch tags mehr zu sich nehmen? So lange es ihr gut geht, steh´ ich gerne weiter mehrmals auf. Was raten sie mir? Ach so, sie ist jetzt fast 10 Monate alt. VIELEN 1000 DANK für Ihre Hilfe!

Mitglied inaktiv - 07.08.2006, 15:40



Antwort auf: Nächtl. Abstillen

Hallo, es tut mir Leid, daß Sie jetzt Ringe unter den Augen haben (was sich bald wieder bessern wird), aber ich bin der letzte, der bestreitet, daß einen Säugling durchbringen und Kinder großziehen eine bequeme Sache wär. Schade, daß die Väter immer noch nicht begriffen haben, daß sie bei dieser Arbeit auch ein Quantum zu tragen haben. Wo steht eigentlich geschrieben, daß das anders sei? Konkret zu Ihrer Frage: Solange ein Säugling nachts noch Nahrung bekommt, zieht er sich das tagsüber natürlich ab. Auch nächtliche Nahrung macht satt. Der nächste Schritt wäre also der, die nächtliche Milch durch Tee zu ersetzen (notfalls zunächst immer dünnere Milch). Dann aber sollte Trösten allein genügen und auch das Herumtragen einer Beruhigung am Bett weichen. Spätestens jetzt sollte sich der Vater einschalten. Bald, d.h. wenn die Loslösung einsetzt, wird er ja sowieso von seiner Tochter immer mehr gefragt sein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 09.08.2006