Frage: Nachtrag zu U 8 vom 29. u. 22.01.

Hallo, habe Ihre Antworten zum Thema Selbstbewußtsein gelesen. In der 1. Antwort unter d. Stichwort erkenne ich meine Tochter wieder, nur die letzte Stufe scheint sie noch nicht erreicht zu haben. Ich bemerke aber eine Veränderung in dieser Hinschicht. Sie traut sich z. B. jetzt selber in die Kigagruppe zu gehen(bisher mußte ich sie tragen) und eigene Spielsachen mitzunehmen und zu zeigen. Das war vor wenigen Wochen noch undenkbar. Nun zu meinen Fragen: Mir ist aufgefallen, dass sie mich erst wegschickt, bevor sie z. B. Spielsachen zeigt. In einem Geschäft, bat sie mich, meine Augen zu schließen, bevor sie von der Kassiererin einen Lolli zum 1. Mal annahm. Was ist dafür der Grund? Ich habe so reagiert, wie sie es wollte. War das so richtig? Wie soll ich mich verhalten, wenn sie sich in meinem Arm verstecken möchte? Zulassen oder nicht? Bisher habe ich es zugelassen. Da sie vor Fremden noch nicht selbstbewußt ist, scheinen wir irgenwo etwas falsch zu machen. Haben Sie eine Idee wo?

Mitglied inaktiv - 05.02.2007, 10:01



Antwort auf: Nachtrag zu U 8 vom 29. u. 22.01.

Hallo, die Auftrittsscheu vor fremden Erwachsenen kann auch durch gewisse Anlagen in der Persönlichkeit bedingt sein. Solche Kinder haben in der Regel auch im Säuglingsalter stark gefremdelt. In den anderen Fällen rührt sie von Enttäuschungen und zuviel Kritik an der Person her. Schließlich spielt der Fortschritt in der Loslösung eine große Rolle. Möglicherweise wird die verschiedenen Komponenten im Einzelfall nicht voneinander trennen können. Es scheint bei Ihrer Tochter so zu sein, daß sie sich von Ihnen negativ beurteilt fühlt, wenn sie von fremden Personen etwas annimmt. Das gilt auch für die Präsentation von Dingen, die ihr selbst etwas wert sind. Stehen Sie dabei, fürchtet sie , daß Sie sie mit irgendwelcher Kritik aus der Fasson bringen. Ist das möglich? Dann hätten Sie auch schon einen Grund für das noch mangelhafte Selbstbewußtsein. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.02.2007