Frage: Nachfrage z. Beitrag 3jähriger Sohn v. 28.02.

Hallo Dr. Posth, vielen Dank für Ihre Antwort; ich fand sie sehr einleuchtend aber leider gibt´s zur Lösung des Ganzen ein Problem. Der Vater kümmert sich leider sehr wenig um die beiden Kinder. Der Kleine sei ihm zu klein und außerdem braucht er seine Ruhe. Wenn er auf dem Boden spielen soll hat er Rückenschmerzen usw. Immer neue Ausreden. Ausflüge machen wir nur zusammen oder ich alleine. Dafür ist er in meinen Augen zu faul- auch spazierengehen ist schon zu viel verlangt. Ins Bett bringen tun wir den Großen gemeinsam (außer in der Spätschicht), den Kleinen versorge ich zu 98% , außer wenn ich mal weg sein sollte und das ist so gut wie nie. Bedeutet das, daß ich jetzt die nächsten Jahre 2 Kletten an mir habe?? Der Kleine ist jetzt schon schlimmer als der Große es jemals war. Wenn er mich sieht will er sofort zu mir, egal was er macht oder bei wem er gerade ist, krabbelt nach, schreit wenn ich ihn ignoriere, höre nur "Mama".... Was nun? Vielen Dank noch mal Susanne

Mitglied inaktiv - 06.03.2006, 07:04



Antwort auf: Nachfrage z. Beitrag 3jähriger Sohn v. 28.02.

Liebe Susanne, dieses Problem haben Sie nicht allein. Egal ob die väterlichen Gründe für Abwesenheit herbeigeredet sind oder in gewisser Weise verständlich, in jedem Fall erhöht diese Einstellung die Last für die Mütter. Kompromisse zwischen den Eltern sind hier also unbedingt erforderlich, damit die elterliche Beziehung funktioniert und damit die Kinder sich emotional und sozial gesund entwickeln können. Im anderen Fall ist die Belastung für die Mütter zu groß. Das schlägt dann eines Tages auch mächtig auf die Väter zurück, was diese dann häufig nicht einsehen wollen. Den väterlichen Anteil können bis zu einer gewissen Grenze auch andere wichtige Personen übernehmen, die bereit sind, duch zuverlässiges Beschäftigen mit dem Kind und einfühlsame Betreuung eine Bindung herzustellen. Wenn Sie also eine gut geführte Krabbelgruppe finden oder z.B. auch schon ältere Jungen, die bereit sind, mit Ihren Kindern zu spielen, dann kann das deutlich zur Entschärfung der Situation beitragen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 06.03.2006