Frage: Nachfrage von letzter Woche 03.09.07

Hallo dr. Post, sie sagten das ich die Trennungsangst zu Hause nicht beheben kann,weil zu Hause keine Trennungsangst ist, sondern nur in einer Einrichtung. Doch das ist nicht ganz richtig, sie hat ja auch Angst zu Hause, zb. kann ich nicht alleine im Keller gehen ohne das sie mir weinent hinterher läuft, wenn ich ohne was zu sagen gegangen bin. Ja ich kann einfach nicht alleine irrgend wo hingehen. Sie bleibt nicht beim Papa oder beim Opa ohne mich. Wie kann ich das den mal versuchen zu lösen? Der Papa ist nicht so verfügbar, weil er am Abend erst nach hause kommt und dann seine ruhe haben will. Am Wochenende wird mal was zusammen gemacht, aber alleine mit Papa geht sie nicht raus zum spielen. Soll man da auch sanft Ablösen? Ich meine den Opa und den Papa sind doch vertraute Personen, wie soll ich da vorgehen. Wenn ich warten soll bis sie mir sagt das ich gehen kann, dann kann ich lange warten, sie ist es einfach schon so gewöhnt und ist nun schon 5 Jahre alt. Danke im Voraus. Marina

Mitglied inaktiv - 10.09.2007, 11:31



Antwort auf: Nachfrage von letzter Woche 03.09.07

Hallo, die Trennungsängstlichkeit zu Hause entspricht mehr einem Entwicklungshemmnis als daß es echte Trennungsangst ist. Das geht auf die Anhänglichkeitsreaktion am Ende des 1. Lebensjahres zurück, als der Keim zur Loslösung gelegt wurde, aber als Pflanze nicht richtig aufging. Nun sind aber seitdem viele Dinge passiert, die die gesunde Loslösung gebraucht hätten, aber nicht vorfanden und die Anhänglichkeit wurde von Ihrer Tochter als Ballst ständig mit sich herum geschleppt. so ist die Situation zu hause zu verstehen. Statt Loslösung ging der keim dann draußen in Trennungsangst auf und nun stellt sich die Frage, wie kann man das Anhänglichkeitsrelikt aus Ihrer Tochter heraus bekommen. Letztlich brauchten Sie jetzt wahrscheinlichlich schon Hilfe der Kinder- Und Jugendlichenpsychotherapie. Sie sollten mit Ihrem KiA/KiÄ darüber sprechen. Der/die kann Ihnen das verschreiben. Ein tiefenpsychologisch orientierter Ansatz wäre zu befürworten. So ganz allein werden Sie das nicht schaffen. Passieren muß aber etwas, denn im nächsten Jahr wird Ihre Tochter wohl in die Schule müssen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.09.2007