Frage: Nabelschnur - Kaiserschnitt

Lieber Dr. Posth, Timo (jetzt 4 Wochen alt)musste leider nach abfallenden Herztönen per Sectio (aber noch mit spinal-anästhesie) geholt werden. Er hatte die Nabelschnur mehrfach um den Hals gewickelt! Nach der "Geburt" bekam er Sauerstoff (noch ca. 5 Std. im Incubator), die PH-Werte und Apgar waren in Ordnung. Als er zu mir kam röchelte er noch etwas, er hatte viel gespuckt (Fruchtwasser), begann dann aber mit 7 Stunden gut zu trinken. Jetzt meine Fragen: Müssen wir aufgrund der Geburtsumstände noch mit Folgen rechnen? Hat die Sectio Folgen auf körperliche/ geistige Entwicklung? Ich habe oft den Eindruck, er möchte viel Ruhe haben (lieber im Liegen einschlafen, ohne Geräusche, den Raum abgedunkelt), und oft am liebsten wieder in mich hineinkriechen. Ist aufgrund der Nabelschnur um den Hals, die Herztöne waren ja auch während der Schwangerschaft öfter mal unten, wie ich erst jetzt erfahren habe, mit Folgen (geistig, seelisch, körperlich) zu rechnen? Die Kinderschwestern meinten z.B. ich sollte die Jäckchen am Hals ganz locker binden, da sich die Babys an den beengten Zustand erinnern würden. Ist aufgrund der ganzen Umstände noch weiteres von mir zu beachten, um seine Entwicklung zu fördern? Ich bedanke mich für ihre Antworten im Voraus! LG Stella

Mitglied inaktiv - 18.05.2004, 20:30



Antwort auf: Nabelschnur - Kaiserschnitt

Liebe Stella, Kaiserschnittgeburten sind grundsätzlich kein größeres Risiko für die kindliche Entwicklung. Das gleiche gilt für Nabelschnurumschlingungen, die man bei besonders langer Nabelschnur sehr häufig sieht. Der Abfall der kindlichen Herztöne deutet allerdings auf eine Streßsituation für das noch Ungeborene und dann hängt alles davon ab, wie schnell man das Kind ans Licht der Welt holt. Offenbar hat Ihr Sohn "in der Hektik" etwas Fruchtwasser eingeatmet, was ihm die Anfangssituation erschwert hat, aber so etwas toleriert der Organismu, und es ist nicht mit Schäden zu rechnen. Wichtig ist jetzt, daß Ihr Sohn eine zuverlässige und sichere Bindung aufbauen kann, nach Möglichkeit gestillt wird und z.B. keine Schreiphasen durchleben muß. Alles Gute

von Dr. med. Rüdiger Posth am 21.05.2004