Loslösung in besonderer Situation - Teil 2 (Fortsetzung. v. 26.2.)

Dr. med. Rüdiger Posth Frage an Dr. med. Rüdiger Posth Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

Frage: Loslösung in besonderer Situation - Teil 2 (Fortsetzung. v. 26.2.)

Sie hat sich sehr verändert,wirkt immer lustlos,will nie mehr rausgehen („will lieber hierbleiben“),sagt bei allem,was sie sieht, die Figur „wolle heim zu seiner Mama“.Nach wie vor braucht sie nachts oft meine Hand und will wissen,ob auch jeder da ist bzw. mein Mann wieder kommt (klappt dann eine Loslösung über ihn überhaupt?).Wenn er wegfliegt,ist das für sie immer schrecklich und sie redet fast nur von ihm/vom Fliegen,bis er wieder da ist.Dann ist er aber gar nicht sooo „beliebt“.Mit ihrer Schwester kommt sie augenscheinlich gut zurecht.Ihre aktuelle „Meins“-Phase trifft allerdings auch da(„Baby darf nicht im Wohnzimmer schlafen“)In letzter Zeit ist sie aber öfter auffallend grob zu ihr und hält ihr auch mal den Mund zu o.ä. Wie können wir ihr helfen mit Loslösung,Gewinnung von mehr Sicherheit/Selbstbewusstsein,kleiner Schwester und häufiger Trennung vom Papa? Ist es falsch,daß sie die früheren Betreuerinnen nicht mehr sieht? Viele Grüße und herzlichen Dank Cornelia

Mitglied inaktiv - 05.03.2007, 02:23



Antwort auf: Loslösung in besonderer Situation - Teil 2 (Fortsetzung. v. 26.2.)

Hallo, die letzte Antwort habe ich noch einmal etwas allgemeiner abgefaßt um des Verständnisses der Loslösung willen. Bei Ihnen besteht offensichtlich ein Problem darin, daß der Vater nicht ausreichend verfügbar sein kann. So ergeht es in unserer Gesellschaft leider vielen Vätern. Ein Bewußtsein dafür, daß auch Väter vielmehr Zeit für ihre Familien aufbringen müssen und nicht nur Frauen bzw. Mütter, ist noch nicht weit verbreitet. Insofern verhält sich Ihre Tochter absolut stimmig, wenn sie den Vater zwar innig herbei wünscht, ihn dann aber, wenn er endlich da ist, mit gewisser Mißmutigkeit "bestraft". Der Vater muß sich jedesmal wieder die Gunst seiner Tochter erwerben, schließlich hat er sie ja zuvor auch verlassen. Fortfliegen, verlassen werden ist auch das ständige Thema bei Ihrer Tochter. Es kann günstig sein, wenn Ersatzbezugspersonen in der Abwesenheit des Vaters da sind, die die Loslösung mit voran treiben. Es muß sich aber um Personen handeln, die sich ihrer Aufgabe bewußt sind und demzufolge zuverlässig vorhanden. Die Problemchen unter den Geschwistern sind die üblich Geschwisterrivalität (s. gezielter Suchlauf!). Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.03.2007



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