Guten Morgen!
Tochter (15 M.) ist extremes Mamakind. Omas werden zum Teil akzeptiert. Papa selten. Papa ist wenig zuhause u. spielt wenig mit ihr bzw fast nie schlafen gegangen mit ihr. Wenn ich sie alleine mit ihm lasse, gehts nur Mama, Mama... Kann kaum aus dem Zimmer gehen. Ich stille sie noch, auch nachts. Wenn Mama nicht da ist, bleibt sie bei den Omas schon. Hilft wirklich nur Abstillen bzw spricht man da von unsicherer Bindung? Was soll ich tun, damit sie sich ein bisschen von mir löst - Papa? Ansonsten ist sie fröhlich u. lustig.
2. Tochter (4 J.) ist sehr eifersüchtig auf die Kleine - (hauen wenn ich nicht dabei bin). Seit sie im Kiga ist, ist sie sehr frech u. sagt Schimpfwörter. Nichts passt ihr den ganzen Tag. Wie kann ich dieses Verhalten wieder richtigstellen bzw versteht sie, dass das ihrer Schwester weh tut. Papa wird dann oft laut - meiner Meinung nach auch nicht richtig.
Danke für ihre Hilfe!
von
1982eda
am 25.11.2013, 07:34
Antwort auf:
Loslösung - Abstillen
Hallo, die Mutter kann immer relativ wenig tun, damit sich ein Kind von ihr löst. Das muss eigentlich der Vater übernehmen, und zwar gute, einfühlsame und zuwendungsaktive Angebote. Es ist, als wollten sie, dass sich das Eisen von selbst vom Magneten löst. Das geht nicht, da muss ein zweiter Magnet her, der "von der anderen Seite" das Eisen wegzieht. Dafür muss dann der erste Magnet ein bisschen schwächer werden (häufiges Stillen steht dem Im Wege). Das ist die einzige Aufgabe der Mutter. Aber zum einschlafen kann sie weiter stillen und morgens in der Früh auch noch einmal. Aber entscheidend ist, wie stark der Vater wirkt. Großmütter können dabei helfen, denn auch sie unterstützen das Loslösungsprinzip.
Auch das Problem mit der Eifersucht der älteren Tochter hängt mit dem Vater zusammen. Er ist es ja, der die Loslösung aus der primären Bindung "organisiert". Gelingt es ihm, das ältere Kind zu sich herüber zu ziehen, wird bei der Mutter der Platz für das nächste Kind frei. Laut werden ist dabei kontraproduktiv. Die Eifersucht verliert, wenn es klappt, ihre Grundlage.
Die frechen Worte Ihrer älteren Tochter kommen nun definitiv aus dem Ki-ga. Sie können jetzt die Regel aufstellen, dass diese Worte zu Hause nicht benutzt werden. Verbinden Sie die Regel mit Konsequenzen bei Verstoß. Diese Konsequenzen müssen aber Sinn machen und dürfen keine einfache Bestrafung darstellen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 27.11.2013