Hallo Herr Dr. Posth,
meine Tochter (3,1 Jahre) leidet seit fast einem Jahr (Oktober 2007) an habitueller Obstipation.Angefangen hatte dies mit dem Sauberkeitstraining in der KITA (ich berichtete schon mehrmals).Sie möchte auch weiterhin keinen Stuhlgang absetzen,wir haben schon alles versucht.Auch bei täglicher Movicoleinnahme und weichem Stuhl, sie hasst diesen Vorgang und wir haben keine Erklärung dafür.Sie ist schon total dadurch beeinflusst, am 4-5 Tag möchte sie sich kaum noch bewegen und möchte nur noch zu uns auf den Arm.Gestern war sie nach 5 Tagen keinen Stuhlgang schon zu schwach, um nach dem Einlauf zu drücken und es kamen grosse Mengen.
Keiner kann uns helfen.Der Kinderpsychologe, den unsere Kinderärztin empfahl, meinte bei einem 3-jährigen Kind könne man noch nichts machen.
Ich weiss einfach nicht mehr weiter. Dieses Thema beherrscht unseren Alltag und ich habe Angst, dass auf Dauer Folgeschäden entstehen können.
Was kann man tun ? VG A.
Mitglied inaktiv - 11.08.2008, 10:34
Antwort auf:
habituelle Obstipation-ich weiss nicht mehr weiter
Hallo, zunächst einmal sollten Sie mit den Erziehrinnen in der Ki-ta ins Gericht gehen. Vielleicht besinnen die sich ja dann auf ein entwicklungspsychologisches korrektes Konzept in der Zukunft. Mit ihrer Tochter sollten Sie jetzt den notwendigen regressiven Schritt einschlagen und ihr solange die Windel verordnen, bis sie ihren Stuhlgang wieder regelmäßig macht. Das wird natürlich eine ganze Weile dauern, denn sie muss das Kontrollieren erst einmal wieder vergessen. Dann bieten Sie ihr an, zunächst einmal zu Hause ihren Bedürfnis gemäß auf die Toilette mit Sitzverkleinerer und Bilderbüchern etc. zu gehen (alt. auch Töpfchen). Sollte ihre Tochter jetzt die Windel nicht mehr akzeptieren, geben Sie ihr Windelhöschen, die wie Unterhosen angezogen werden. Erlauben Sie ihr ausdrücklich, in die "Hose" machen zu dürfen. Das klingt zwar paradox, ist aber der einzige Weg, den sich fehlerhaft einschleichenden Mechanismus von Bauchpresse und Verschluss des willkürlichen Schließmuskels aufzubrechen. Das aber ist Voraussetzung für eine entspannte Stuhlausscheidung. ie Ki-ta muss mitziehen, da gibt es kein pardon. Sie können gerne wieder berichten. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 13.08.2008