Frage: Größtmögliche Katastrophe

Hilfe - meine Geschichte ist so ziemlich das fürchterlichste, was ich mir je hätte vorstellen können: meine süße Tochter ist jetzt 10 Monate alt und wird von ihren Eltern geliebt und auf Händen getragen. Mein Mann und ich kennen uns schon seit vielen Jahren, Liebe wurde allerdings erst vorletztes Jahr daraus. Wir hatten sehr bald ungeschützten GV und ich war sofort schwanger. Für mich bestand absolut kein Zweifel, dass unser Kind in einer unserer ersten Liebesnächte entstanden ist. Auch der SW-Verlauf stimmte mit dem angenommenen Konzeptionstermin überein. Nochmal: ich habe mir nie die Frage gestellt, ob mein Mann auch tatsächlich der Vater ist - im nachhinein ist mir dies völlig unverständlich, denn: Ich hatte vorher eine kurze Affäre (geschützt - und ich kann mich absolut nicht daran erinnern, dass da etwas passiert wäre). Erste Zweifel kamen erst nach ca. sechs Monaten auf, da unsere Tochter blond und blauäugig ist (meine Affäre auch), mein Mann und ich jedoch dunkelhaarig und braune Augen. Ich fragte meinen Frauenarzt und die Hebamme, ob wir bei der Berechnung des Geburtstermins drei Wochen daneben liegen könnten und beide sagten mir, absolut ausgeschlossen, da unsere Tochter exakt zum Termin geboren wurde und auch noch reichlich Käseschmiere vorhanden war. Da die beiden Omas graue bzw. grüneAugen haben, sagte man mir, das es mgl. sei, dass unsere Tochter von ihnen die Augen geerbt habe und ich solle mich mal nicht verrückt machen. Trotzdem quäle ich mich seither immer wieder mit der Frage, ob mein Mann tatsächlich der Vater ist (Ähnlichkeit ist ja so 'ne Sache: wenn man die sehen will, findet man die auch...) Was soll ich nun tun? Einerseits denke ich, dass es leichter ist, mit dem Zweifel zu leben, als mit einer womöglich schrecklichen Gewissheit. Es geht mir hierbei allerdings nicht um mich und die Angst vor der "Schande" - was ist für meine Tochter das Beste? Sie liebt ihren Vater, er liebt sie abgöttisch, scheint selbst auch überhaupt keine Zweifel zu haben, obwohl viele Bekannten ganz entsetzt fragen, woher sie die blauen Augen habe. Alles so lassen, wie es ist und hoffen, dass meine schlechten Gefühle mit der Zeit nachlassen? Das Kind dem Risiko aussetzen, dass irgendwann einmal doch alles anders kommt? Aber sie hängt doch schon jetzt an ihrem Vater und würde einen unglaublichen Verlust erleben. Es ist mir einerseits klar, dass ich da u.U. mit einer schrecklichen Lüge lebe, aber kann/muss ich das Glück, das wir miteinander haben, zerstören? Wenn unsere Tochter glücklich und behütet aufwächst, wird sie dann später stark genug sein, um mit der Vaterfrage umzugehen (wenn sie sich beispielsweise selbst einmal fragt, woher die blauen Augen kommen). Bitte, bitte, macht mir keine Vorwürfe (die mache ich mir selbst und ich habe keine Ahnung, wie's soweit kommen konnte - hätte ich auch nur den geringsten Zweifel gehabt, so hätte ich das damals sofort aufgeklärt!). Bitte versucht, Euch in die Situation reinzudenken und mir Hilfe zu geben. Falls jemand weiß, wo ich Hilfe bekommen kann... Lieber Dr. Posth - vielleicht bekomme ich ja auch von Ihnen eine Antwort im Hinblick auf die Entwicklung unserer Tochter - was ist das Beste für sie?

Mitglied inaktiv - 10.04.2003, 12:41



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Hallo, auch von mir grundsätzlich Beruhigung. Der Weg der Erbanlagen ist manchmal sehr kompliziert und erst im Laufe des kindlichen Lebens einigermaßen nachvollziehbar. Ich habe in meiner Praxis einen kleinen Jungen von zwei süditalienischen Eltern mit entsprechendem Aussehen. Der Junge ist hellblond und hat blaue Augen. Es gibt wohl keinen Zweifel bei den Eltern. Ich habe zu der Mutter gesagt: Vor ungefähr tausend Jahren waren die Normannen in Süditalien. Vielleicht sind ein paar Gene von Ihnen übrig geblieben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 12.04.2003



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

hallo, ich glaube du hast dich da ein bißchen in was verrannt. fast alle babys haben blaue augen, das kann sich bis in zweite jahr hinein noch ändern. und viele von uns hatten als babys andere haare. ich hatte blonde locken - jetzt sind sie dunkel und glatt. wenn man uns heute anschaut denken viele mein großer sohn ähnelt seinem vater (blonde locken) und woher der kleine kommt weiß niemand ;-). aber pustekuchen. mein mann sah als baby hundertprozent so aus wie der kleine während der große mir auf babyfotos gleicht. schau doch mal in babyfotos von deinem mann, vielleicht findest du da etwas beruhigung. ansonsten versuch erst mal ein bißchen zur ruhe zu kommen. ist es wirklich sooo wcihtig? könntest du nicht einfach arzt und hebamme vertrauen? und fest dran glauben, daß es euer kind ist? wenn es allerdings ständig an dir nagt und du nur noch dein kind beobachtest, ist es vielleicht besser, gewißheit zu ahben. weiß dein mann von der affäre? dann red mit ihm über deine zweifel. wenn nicht und du wirklich den gedanken nicht verbannen kannst, würde sich vielleicht ein vaterschaftstest lohnen. alles gute susanne

Mitglied inaktiv - 10.04.2003, 14:08



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Hallo nur kurz zum Aussehen: Vater: schwarze Haare, braune Augen Mutter: braune Haare, braune Augen Bruder: braune Haare, braune Augen Schwester: braune Haare, braune Augen jetzige Kind: sehr helle blonde Haare, blaugraue Augen (Vater und Mutter klar) Viele Grüße Angi

Mitglied inaktiv - 10.04.2003, 15:10



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Die Augenfarbe kann auch Generationen überspringen-was ist denn mit den Opas vielleicht hat ja einer von denen blaue Augen.Meine zweite Tochter hat auch dieselbe Augenfarbe wie ihr Opa!(wie ein Husky #g# )

Mitglied inaktiv - 10.04.2003, 15:33



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Habe wie alle in meiner Familie braue Augen und dunkele Haar. Der Vater meines Kindes (Vaterschaft durch Test bestätigt) ist Türke also auch ganz dunkel. Mein Kind (10 Mon.) dagegen ist blond und hat strahlend blaue Augen.

Mitglied inaktiv - 10.04.2003, 15:52



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Hallo, hmm ich kann dir jetzt schwer einen Rat geben. Diese Situation ist bestimmt fürchterlich, kann Dir aber sagen, das das mein Neffe auch blond und blaue Augen hat. Sie ist dunkelhaarig, hat aber blaue Augen und er ist ein südländer, also ein dunkler Typ. Aber die Haare werden mittlerweile dunkler und die Augenfarbe ändert sich jetzt auch so langsam ins bräunliche. Wenn jemand in deiner Familie helle Augen hat, besteht wirklich die Möglichkeit es an deiner Tochter vererbt zu haben. Hast du denn mal Babyfotos von ihr und ihm verglichen? Lg Bine

Mitglied inaktiv - 10.04.2003, 18:53



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

x

Mitglied inaktiv - 10.04.2003, 18:54



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Meine große Tochter kam zur Welt mit schwarzen!!!! Haaren und blauen Augen.Als sie drei Jahre alt war wechselte die Augenfarbe zu grün über (nach Mama).Bis zu drei Jahren ist dies problemlos möglich. Und sie hat jetzt auch superblonde Haare wie Papa und Mama.Also nicht verrückt machen!!!!!!!!! Lieben Gruß Levy

Mitglied inaktiv - 11.04.2003, 10:40



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Vielen lieben Dank für Eure aufmunternden Antworten. Hatte wirklich Angst vor ganz schlimmer Schelte! Bin momentan wieder beruhigt - meistens denke ich auch, dass ich mich da in etwas hineinsteigere. Ich habe schon festgestellt, dass ich mir, seit die Kleine da ist, gerne mal Probleme schaffe: wenn's nicht das Vaterthema ist, dann sind's die Finanzen, oder der Wäscheberg, oder... - wahrscheinlich postnatale Depressionen????

Mitglied inaktiv - 11.04.2003, 12:03



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Hallo! Ich hab lang überlegt, ob ich was dazu schreiben soll. Ich wollte dir nämlich schreiben, dass sich das für mich ein bisschen nach postnatalen Depressionen anhört. Allerdings muss man ja immer vorsichtig sein, denn manche Leute reagieren sauer, wenn man so etwas "unterstellt" und man kennt ja auch die näheren Umstände nicht, ob es wirklich das sein könnte. Da du es nun selbst ansprichst, schreibe ich dir jetzt doch: Ja, für mich hört sich das nach postnatalen Depressionen an. Du steigerst dich ein bisschen in Zwangsgedanken hinein, die - bei objektiver Betrachtung - nicht gerechtfertigt sind. Ich bin mir sicher, dass deine Gedanken wieder um das nächste Problem kreisen würden, wenn diese Sache z.B. durch einen Vaterschaftstest geklärt werden würde. Wenn du selbst den Verdacht hast, dass es postnatale Depressionen sind, dann lass dir helfen. Das ist nichts schlimmes, das haben viele Mütter und hat auch nichts mit Unfähigkeit als Mutter oder ähnlichem zu tun. Hervorgerufen werden sie durch die Geburt eines Kindes. Meistens haben die Frauen nur den sog. "Baby-Blues", der auch bald wieder vorbei ist. Bei manchen kommt es jedoch zu einer richtigen Depression (Ich hoffe, ich hab das ansatzweise richtig erklärt). Mit einer Gesprächstherapie und gegebenenfalls Medikamenten kann dir sicherlich schnell geholfen werden. Wenn du es weiter anstehen lässt, dann verstrickst du dich nur noch tiefer in solche Gedanken, die dir selbst schaden und mit denen du unglücklich bist. Mach es für dich und deine kleine Tochter! Bitte nicht böse sein, falls das auf dich doch nicht zutrifft. Ich kenne ja die ganzen Umstände und deine Persönlichkeit nicht. Das war nur meine Einschätzung, als ich deinen Text gelesen habe. In jedem Fall: Alles Gute! Viele Grüße Nicole

Mitglied inaktiv - 11.04.2003, 13:32



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Das ist keine größtmögliche Katastrophe, egal wie´s nun sein sollte!!!!! Lies mal ein bisschen im Forum für kranke und behinderte Kinder, dann relativiert sich alles..... Es gibt hunderttausende von Patchwork-Familien, in denen die Kinder genauso geliebt werden. Schenk deinem Mann reinen Wein ein, da müsst ihr eben durch, und das Leben geht weiter!!!!

Mitglied inaktiv - 11.04.2003, 15:09



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Hallo ! Du hast sicher recht - aber tatsächlich habe ich mich so sehr da reingesteigert, dass ich schon streckenweise dachte, es könnte nicht schlimmer kommen... wahrscheinlich hängt das auch sehr stark mit meiner persönlichen Familiengeschichte zusammen. Mein Vater war Adoptivkind und leidet noch heute darunter, dass seine Mutter ihn "weggegeben" hat - er ist seit vielen Jahren wegen Depressionen in Behandlung. In unserer Familie gab es ständig Diskussionen darüber, was genetisch vererbt ist und inwieweit im Gegensatz dazu die Zieheltern und die Umwelt prägen. Na ja, auch Dir vielen Dank für Deine Gedanken!

Mitglied inaktiv - 12.04.2003, 13:29



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

katharsis

Mitglied inaktiv - 18.04.2003, 19:12



Antwort auf: Größtmögliche Katastrophe

Hallo! uch ich kann Dir Deine Entscheidung nicht abnehmen, aber auch ich habe einen Sohn mit blauen Augen und fast Strohblonden haaren ( groß für sein Alter ) und eine Tochter mit fast Schwarzen Augen und braunen haaren.8 klein für ihr Alter ) Mein Mann sowie ich haben beide braune Augen und mein mann schwarze Haare. Meine Haare sind dunkelblond. Es sind 2 unterschiedliche Kinder aber 100% vom selber Vater. meine Hebamme sagte einmal, das man bis in die $ Gneration zurückgehen kann um ähnlichkeiten zu finden

Mitglied inaktiv - 18.04.2003, 22:11