Frage: "Gewalt" Spiele

Mich würde interessieren, wie man am Besten mit Spielen umgeht, die Schießen, tot - umfallen etc. umfassen. Oder Kämpfen. Unser bald 4jähriger Sohn spielt zur Zeit gern er schießt und du fällst tot um z.B: (er war auf einem Rittermarkt, da wurde gekäpft). Er sieht kein TV. Kommt das bei allen Kindern vor? Wie am Besten damit umgehen? Herzlichen Dank, Anna

Mitglied inaktiv - 16.03.2009, 13:58



Antwort auf: "Gewalt" Spiele

Stichwort: Aggression Hallo, die Faszination, die das Kämpfen und Besiegen gerade bei kleinen Jungen auslöst, scheint wohl etwas mit der genetischen Veranlagung zu tun zu haben. Bei Mädchen findet man ein solches Verhalten sehr viel seltener. Sie verlegen sich mehr auf Rollenspiele mit sozialem Inhalt. Im Kleinkindalter handelt es sich aber erst einmal nur um Rollenspiele. Das heißt, die Kinder erproben sich mit sozialen Verhaltensweisen, um etwas über sich selbst zu erfahren und zu lernen. Dass sie überhaupt aggressive Inhalte dabei erfinden oder kopieren, hat etwas mit dem Aufgabengebiet zu tun, das ihnen auferlegt ist. Aggression dient im menschlichen Sozialgefüge der Selbst-Verteidigung und Abgrenzung gegenüber Rivalen. Dabei ist den Jungen ein höheres Potenzial beschieden als den Mädchen, die andere Mechanismen haben, sich selbst in der Gruppe zu behaupten. Rivalen gibt es in der Gruppe immer und völlig geschlechterunabhängig. Und Selbstbehauptung und -verteidigung ist ein Grundauftrag im menschlichen Leben. So ist der Griff zu den "Waffen", Schwerter, Säbel, Pistolen usw. nur ein symbolischer Akt zur Verstärkung der eigenen Machtdemonstration. Da gezieltes Töten in der Vorstellungswelt des Kleinkindes noch keine Bedeutung hat, geht es den Kindern nur um den Wirksamkeitsnachweis ihres strategischen Vorgehens. Sie wollen nur der Sieger sein, so wie sie später im Spiel Gewinner sein wollen. Viele Grüße PS. Man sollte als Eltern dieses kämpferische Verhalten allerdings nicht anheizen und auch kein schlechten Vorbilder schaffen, die es eines Tages bei ungünstigen Persönlichkeitsentwicklungenn andere (gefähliche!) Kanäle lenken.

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.03.2009



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