Frage: Fragen

Hallo Herr Dr. Posth, wir erziehen unseren Bub, 21 M., im Sinne des Forums, z.B. wenig Fremdbetreuung, Familienbett, engagierter Papa . Jetzt habe ich 2 Fragen: a)unser Bub spielt seit einiger Zeit "Baby": er krabbelt und sagt "Krabbelbaby", oder legt sich hin und sagt "Heia Baby" oder spielt weinen und sagt "weinen Baby". Er ist ein sehr fröhliches Kind und bekommt immer sehr viel Aufmerksamkeit, ohne sich bemerkbar machen zu müssen, daher können wir uns dieses Spiel nicht erklären. b) Er hat eine sehr enge Bdg zu mir, mein Mann muss sich sehr anstrengen, um für ihn attraktiv zu sein, was er abends und am Wo-Ende, wenn er nicht arbeiten muss, auch tut. Tagsüber fragt unser Bub ab und an nach dem Papa, wenn er dann da ist, will er nach 20 min wieder zu mir. Auch wickeln, ins Bett bringen, Einschlafritual will er nicht beim Papa machen. Ist die Loslsg mit 21 M. so noch ok oder müsste sie weiter vorangeschritten sein? Danke für Ihre tolle Forumsarbeit und viele Grüße, Crisi

Mitglied inaktiv - 11.06.2007, 22:03



Antwort auf: Fragen

Hallo, ihr Sohn scheint im Moment wieder eine stärkere Phase der Anhänglichkeit durchzumachen. Mit 1 1/2 Jahren oder auch etwas mehr ist das zeimlich typisch. In diesem Alter setzt sich beim Kind die endgültige Gewissheit durch, daß es ein von der Mutter vollständig getrenntes Menschenwesen ist. Diese "Wiederannäherungskrise" (M.Mahler) kann auch mit vorübergehendem Baby spielen einhergehen und die Loslösung kurz "unterbrechen". Für das Baby spielen gibt es meistens auch ein Vorbild z.B. in der weiteren Familie oder Nachbarschaft. Also all das sind normale Vorgänge, die spontan wieder nachlassen, wenn die innere Irritation vorüber ist. Dann geht es meist "mit Vollgas" in der Loslösung weiter. Viele Grüße und vielen Dank für Ihr Lob

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.06.2007