Frage: Frage von letzter Woche

Unser Sohn ( demnächst 4) haut( immer noch) andere Kinder und auch uns, die Eltern, wenn er wütend ist mit der Faust. Wenn wir dann sagen, wir wollen das nicht und er soll es wiedergutmachen, will er das nicht und sagt, immer noch wütend, nein, macht er nicht. Oft halte ich ihn fest wenn ich dabei bin, wenn ich sehe, daß eine Attacke seinerseits gegen andere Kinder kommt (über die er sich, z.T. mit Recht, z.T. nicht, geärgert hat). Ist das richtig, ihn dann festzuhalten? Er wird dann natürlich nicht weniger wütend. Wie genau funktioniert in diesen Situationen Induktion bzw. müßte sie nicht schon längst greifen?

Mitglied inaktiv - 23.03.2009, 08:33



Antwort auf: Frage von letzter Woche

Hallo, wenn Sie die Methode der Induktion schon in den Anfangsstadien der aggressiv verstärkten Handlungen angewandt haben, sollten die Wirkungen der Induktion jetzt schon greifen. Allerdings müssen, das sei allgemein gesagt, auch die Gesamtumstände der psychosozialen Entwicklung dazu passen. Sprich, es muss eine gewaltfreie Erziehung praktiziert werden, dass Kind darf in seiner Selbstentfaltung nicht zu stark begrenzt werden und die Bindungs- und Loslösungsvoraussetzungen müssen einigermaßen stimmen. Man kann ja nicht hingehen, sein Kind streng und begrenzend erziehen und dann meinen, wenn es sich nun aggressiv gebärdet, dass induktive Massnahmen die Schieflage richten können. Das funktioniert nur in einem aufeinander ab gestimmten pädagogischen Konzept. Das soll für Sie heißen, dass Sie darüber nachdenken müssen, ob ihr gesamter Erziehungsstil die positiven Wirkungen der Induktion überhaupt zulässt, denn auch ihr unausgesprochenes Vorbild formt ja die Verhaltensweisen Ihres Kindes mit. Vielleicht liegt da der Grund für das momentane Nicht-gelingen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 24.03.2009