Frage: Fortsetzung zu id=43089 und vielen Dank!!!!!!!

S.g.Dr. Posth, Woche 5 lief eigenlich gut,er sprach Kinder an+hat sich mit einem Mädchen angefreundet,das darf ihn sogar anziehen.Geht gern hin+Ist gut gelaunt wenn er heimkommt.Papa hat er gar nicht mehr beachtet.Als Papa jedoch in einen anderen Raum ging kam er nach 5 Min+wollte nur mit Papa wieder in den Raum.Als die Erz ihn auf dem Arm mitnahm,wehrte er sich+kam weinend zu Papa.Papa meint,dass er eigentl.im Kiga "angekommen"sei+sich wohl fühlt.Wir glauben dass er nun immer mit einem Weggang v.P. unbewußt das Erlebnis vom Anfang verbindet,das ihm Angst gemacht hatte+er ihn deshalb nicht mehr wegläßt.P. will nun noch 1-3 Tage dabeibleiben ohne Trennungsversuch um ihm wieder Sicherheit zu geben+dann soll Oma ihn bringen(aber nicht bleiben)+wir halten Rufbereitschaft.Denken Sie so könnte es funktionieren?Kann manchmal ein Wechsel der "Bring"person den Knoten lösen?Haben das Gefühl dass ers an P. festmacht.Wir wollen es ihm so leicht wie möglich machen+ihm auch nicht im Weg stehen.lg

Mitglied inaktiv - 15.11.2010, 00:09



Antwort auf: Fortsetzung zu id=43089 und vielen Dank!!!!!!!

Hallo, die Großmutter ist aller Wahrscheinlich nach ein weiteres Loslösungsvorbild. Deshalb kann sie den Vater vertreten. Es wird sich zeigen, ob Ihr Sohn bei ihr das Trennungserlebnis nicht mehr so stark erinnert wie beim Vater und sich dann bereitwillig ablöst. Ein Versuch ist es auf jeden Fall wert. Sie bleiben ja im Hintergrnd auf Abruf. Ich wünschen Ihnen und Ihrem Sohn viel Erfolg. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.11.2010



Antwort auf: Fortsetzung zu id=43089 und vielen Dank!!!!!!!

Noch eine Antwort, wie ich Ihnen versprochen habe. Es scheint so zu sein, als seien die Erzieherinnen bei Ihnen nicht bereit, sich auf ihre eigentliche Aufgabe, nämlich die Kinder morgens persönlich zu begrüßen und sich ihrer anzunehmen, zu besinnen. Gerade die Kinder, die sich noch nicht sicher und gut aufghoben im Ki-ga fühlen, bedürfen dieser ganz persönlichen Kontaktnahme. Dazu kommt, dass Unter-3-jährige ohnehin noch eine Ersatzbezugsperson im Ki-ga oder der Ki-ta brauchen. Darüber helfen auch keine neu erworbenen Freunde hinweg, allerdings erleichtern sie den Übergang. Wenn aber der Ablösungprozess morgens überhaupt nicht funktioniert, dann ist es richtig, sein Kind wieder mit nach Hause zu nehmen. Um eine Trennungstrauma zu vermeiden darf man es nicht weinend oder schreiend im Ki-ga zurücklassen. Die Folgen des Trennungstraumas oder deren viele haben später die Eltern zu tragen, nicht die Erzieherinnen. Darüber sollten sich alle Beteligten im Klaren sein. Insofern ist die Aufforderung der Erzieherinnen, an die Bezugsperson, sich schnell vom Kind zu entferrnen, und es damit zur Anpassung zu zwingen, psychologisch vollkommen verkehrt. Das Umdrehen der Vorgänge und dem Kind Steuerungsmacht über die Mutter oder eine andere Bringeperson zu unterstellen, ist eine "alte Masche", die nicht wirklich zieht. Sie müssen also entscheiden, ob Sie Ihre Vorstellung von Ablösung durchsetzen wollen, auch gegen den Widerstand der Erzieherinnen oder ob Sie über einen anderen Ki-ga nachdenken wollen, vielleicht zu einem etwas späteren Zeitpunkt, damit sich Ihr Sohn wieder innerlich beruhigen kann. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 18.11.2010