Lieber Dr. Posth,
Sie hatten Recht: er krabbelt jetzt super, zieht sich bis in den Stand hoch, kniet aufrecht freihändig und vorgestern brach das erste Zähnchen durch. Plötzlich sagt er auch "mamama, papapa, neinneinnein", keine Ahnung, ob er auch meint was er sagt.
Vorletzte Nacht habe ich ihm die nächtl. Flasche verweigert: nach 30 min tragen klappte der 3. Wiederzubettbringversuch. Er schläft bei uns. Im Schnitt schläft er 1 von 2 Nächten durch.
Das Zubettbringen bleibt aber die reinste Katastrophe. Wir haben von Anfang an ein Ritual (beten, singen, Spieluhr, dableiben bis er schläft) und das hat ja sonst auch funktioniert. Nun nicht mehr und wenn dann nur sehr spät. Er macht drei Tagesschläfchen von insgesamt ca. 2 Std, das geht so: wird müde, reibt sich die Augen und quakt - dann schiebe ich ihn im Buggy bis er schläft. Einfach hinlegen ging noch nie.
Darf ich auf ruhigere Zeiten hoffen? Mache ich etwas falsch?
Vielen Dank für Ihre Mühe.
LG, Moni
Mitglied inaktiv - 07.05.2007, 08:41
Antwort auf:
Fortsetzung von letzter Woche "nächtliche Unruhe"
Liebe Moni, auf bessere Zeiten hoffen dürfen Sie getrost. Das setzt allerdings voraus, daß Sie weiterhin soviel Geduld aufbringen wie bisher und zugleich viel Zuwendung investieren. Es ist nichts ungewöhnliches, daß ein Säugling nur schwer in den Schlaf findet. Da er mit seinen Erfahrungen und seinem ersten Wissen ein wenig weiter gekommen ist, sorgt er sich natürlich, daß während er einschläft, Mutter oder Vater verschwinden könnten. Das ist überhaupt die größte Angst des Säuglings. Schließlich hängt von der Bindung für ihn das gesamt Wohlergehen ab. Bewegung beim Einschlafen erzeugt in ihm das Gefühl, getragen zu werden und im Arm seiner Bezugsperson zu sein. Das wirkt beruhigend und läßt ihn entspannt einschlafen. Insofern darf auch das Einschlafritual das Tragen miteinbeziehen. Ist der Säugling dann tief eingeschlafen (das ist wichtig), muß der Säugling sehr behutsam abgelegt werden, sonst wacht er wieder auf. Vielleicht versuchen Sie auch, den letzten Tageschlaf wegzulassen und dafür den zweiten Tagesschlaf etwas später zu gewähren. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.05.2007