Frage: Fimose OP

Lieber Dr. Posth, bei unserem Sohn (wird im Februar 3 Jahre) soll eine OP wegen einer Fimose durchgeführt werden (es handelt sich wohl nicht um eine Verengung der Vorhaut, sondern eher um eine Verklebung). Eigentlich hatte mein Sohn erst einmal eine schmerzende Entzündung deshalb, sonst sind immer mal Rötungen zu sehen, die ihn aber nicht weiter stören. Ich bin unsicher, ob eine OP in diesem Alter schon sinnvoll ist. Meine Frage zielt hier nicht auf die medizinische Notwendigkeit, sondern auf die für eine OP evtl. notwendige psychische Reife ab. Wenn die OP nicht unbedingt zum jetzigen Zeitpunkt gemacht werden muss, würden Sie dann aus "psychischer" Sicht raten, noch etwas damit zu warten? Ab wann kann man einem Kind dies (wieder aus psychischer SIcht) am ehesten zumuten? Wenn Sie eine jetzige OP befürworten, wie kann ich meinen Sohn darauf vorbereiten? Vielen Dank und Gruß, Andrea O.

Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 08:00



Antwort auf: Fimose OP

Liebe Andrea Ott, eine Vorhautverklebung muss man überhaupt nicht operieren! Erstens löst sie sich durch Epithelreifung in den nächsten Jahren weitgehend von alleine und zweitens würde man sie, falls das sehr verzögert käme, durch Behandlung mit einer östrogenhaltigen Salbe (kein Problem auch bei Jungen) zur Lösung bewegen. Nur echte Phimosen müssen operiert werden. Diese sind für eine Fachunkundigen von einer reinen Verklebung nicht leicht zu unterscheiden. Es gibt auch sowohl das eine wie das andere gleichzeitg. Vor dem 4. Geburtstag würde ich überhaupt nichts unternehmen. Dann klappt es auch viel besser mit der Kurznarkose. Einzige Ausnahme: die oft und richtig entzündete Vorhaut, die sich beim Wasserlassen bläht. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 14.12.2010