Frage: Defensive Tochter

Hallo, meine Tochter (2) hat schon vorm 2.Geb vollständige Sätze gesprochen, wie eine 3jährige. Ehem. „Schreikind“ bzw 24-Std-Tragling, brauchte viel Liebe. Früh und stark gefremdelt. Mit 1 Jahr Vollzeit in Kita (leider). LL top. Sie ist überaus fürsorglich, vernünftig, und sehr defensiv. Lässt sich Spielzeug wegnehmen, bringt manchmal sogar fehlende Teile hinterher! Lässt sich viel gefallen. Ich bemerke wenn sie manchmal dabei unglücklich aussieht, frage nach. Dann schlage ich ihr vor, was sie zu dem anderen Kind sagen kann aber allein traut sie sich nicht und wir machen das dann zusammen. Leider arbeite ich Vollzeit, und im KiGa fällt so was nicht auf. Soll ich die Erzieherin sensibilisieren? T. ist auch überaus fürsorglich, will immerzu trösten. Wenn Opa allein bei uns ist, schickt sie ihn zu Oma nach Hause, weil Oma „ganz allein ist und weint“. Muß ihr immer weinende Gesichter malen, die sie tröstet. Tröstet Stofftiere usw. Wieviel ist normal? Evtl. Hochsensibel?

von pitt_broetchen am 28.10.2013, 07:24



Antwort auf: Defensive Tochter

Hallo, offenbar muss Ihre Tochter das Trennungserlebnis, das sie im Ki-ga hat, auf vielfältige Weise verarbeiten. Im Malen z.B. als trauriger Gefühlsausdruck oder konkret in dem Bedürfnis nach Zusammenführung von Oma und Opa. In dieser Form erweist sich Ihre Tochter zumindest als sehr sensibel. Ob eine echte Hochsensibilität vorliegt, die häufig mit Hochintelligenz gepaart ist, lässt sich so früh noch nicht sagen. Das Defensive an ihr und das Nachgiebige ist in diesem Alter und diesem Entwicklungsstadium nicht immer günstig. Derart veranlagte Kinder kommen einstweilen schlecht weg. Mit zunehmendem Alter aber korrigiert sich das im reiferen Sozialverhalten. Es ist richtig, dass Sie Ihre Tochter bei den sozialen Schwierigkeiten begleiten. Allein auf sich gestellt hätte sie einige Nachteile. Mit der Erzieherin sollten Sie über dieses Thema reden. Denn sie sollte sich gleichermaßen günstig verhalten. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.10.2013