Bussi geben

Lieber Herr Dr. Posth! Folgende Situation: Meine Eltern waren vor ein paar Tagen zu Besuch und beim Verabschieden sagt mein Mann zu unserer kleinen Tochter (2 Jahre) gibst du Omi noch ein Bussi? Meine Tochter hat sich ganz automatisch hingebeugt, ist aber dann gleich wieder zurück geweicht. Sie war sichtlich peinlich berührt. Nun würde ich gerne wissen sollen wir es meiner Tochter selbst überlassen wann und ob sie überhaupt jemand anderem als uns, ein Bussi gibt. Ein Bussi auf den Mund ist ja doch etwas sehr intimes, wie empfindet das ein so kleines Kind? Ich weiss nur noch aus meiner Kindheit, dass ich mir immer den Mund abgewischt hab nach einem Kuss von meinen Großeltern, obwohl ich sie sehr, sehr gerne gehabt habe. Vielen, vielen Dank für ihre Antworten und für ihre unschätzbaren Bemühungen in diesem Forum. Ich wünsche ihnen wunderschöne Festtage! Liebe Grüße Eva

Mitglied inaktiv - 19.12.2005, 11:08

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Antwort auf: Bussi geben

Liebe Eva, wie ein Kind einen anderen Menschen begrüßt oder verabschiedet muß ganz und gar in seinem eigenen Ermessen liegen. Auf keinen Fall darf man als Eltern versuchen, sein Kind zu Liebesbezeugungen zu überreden, die es spontan nicht äußern möchte, auch wenn es sich um liebe Anverwandte handelt. Die Regelung von Nähe und Distanz selbst durchzuführen, ist ein ganz wichtiger Faktor in der Frage der Selbstbestimmheit des Kindes und eine wichtige Prävention vor etwaigen Übergriffen aus der Erwachsenenwelt. Solche Gefahren drohen prinzipiell jedem Kind, aber das selbstbestimmte Kind, das in der Lage ist, Distanz zu verlangen und durchzusetzen, ist eindeutig besser geschützt. Viele Grüße und auch Ihnen schöne Weihnachtstage

von Dr. med. Rüdiger Posth am 19.12.2005

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