Frage: Beziehungsstörung?

Lieber Dr.Posth.Danke für ihr Forum. TO (24Mon, keine F-betreuung, Elternbett) wurde seit Geburt v Oma,wohnt im Haus,liebevoll mitbetreut.Gute Beziehung. Oma hat 9/13 im Beisein TO, ich im Haus, Apoplex erlitten. Ab da war Oma 3Mon weg.Besuche in d REHA mit To 1/Wo. Oma hat als Ausfälle Heiserkeit u diskr. Gesichtslähmung. Zwischenzeitl haben Oma u Opa LL vorangetrieben, dann Papa zunehmend. Schlafen u trösten muss ich weiterhin machen. Niemand sonst.Seit 12/13 Oma im Haus. Oma darf NIX mehr! Ich muss in der Nähe bleiben.Oma wird weggeschickt u teilw stark abgelehnt.Das tut mir leid, denn das war so nie. Oma lässt sie gewähren.Einmal musste ich akut 40Min weg. Bei Heimkehr sass TO mit Tränen vor Fernseher,Oma wusste sich nicht zu helfen. "Ich suche Mama!" Gefreut hat sie sich nicht, als ich kam, hat mich in d Arm genommen u haben lange geknuddelt. Was tun? Was ist das?Beziehungsstörung?LL von Oma u nicht von mir?Kann Apoplex-Vorfall eine psych. Belastung für TO sein? Danke.LG

von kingella am 10.03.2014, 07:16



Antwort auf: Beziehungsstörung?

Hallo, es kann tatsächlich sein, dass Ihre Tochter den Schlaganfall ihrer Großmutter als großes Schreckerlebnis wahrgenommen hat und noch kein bisschen verarbeitet hat. So erlebt sie jetzt das Alleinsein bei ihr mit einer gewissen Angst, dass so etwas wieder passieren könnte. Ihre Mutter oder Schwiegermutter kann also nichts dafür, dass das Vertrauen zu ihr so geschwunden ist. Ihre Tochter wird auch die Rehabilitation der Großmutter eher mit Misstrauen und Befremden verfolgt haben, denn in diesem Alter gibt es noch keine Einfühlsamkeit im Sinne von Empathie bei einem Kind. So wird es jetzt einige Zeit dauern, bis das alte Vertrauen wieder hergestellt ist. Vielleicht sprechen Sie gemeinsam ein bisschen über die zurückliegenden Vorfälle in ganz einfache Worten mit ihrer Tochter. Dabei darf das Wort Krankheit ruhig vorkommen. Es muss aber auch gesagt werden, dass die Großmutter wieder ganz gesund wird. Verweisen sie dabei auf eigene Erkrankungen Ihrer Tochter, die zwar harmloser waren, aber auch nicht so schnell wieder verschwunden waren. Und Ihre Tochter musste auch zum Arzt gehen und bekam Medikamente verschrieben. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 11.03.2014