Frage: Beikostverweigerung

Lieber Dr. Posth, da mir Ihre Antworten immer sehr hilfreich sind, entwickle ich mich wohl zu Ihrer „besten Kundin“. Zur Erinnerung: (Ex-)Schreibaby mit extremer mot. Unruhe und Reflux, sehr impulsives Temperament, jetzt 7 Mon. und 8 Tage. Obwohl weiterhin recht anstrengend entwickelt sich eigentlich alles ganz gut. Bei der U5 gab es keine Beanstandungen. Nur zur Beikost musste ich sagen, dass er diese weiterhin überwiegend verweigert. Lediglich ein ¾ Gläschen Pastinake am Mittag, wenn er einigermaßen gut gelaunt ist. Alles andere, Michbrei, GOB, anderes Gemüse, Fleisch und in Kombination mit div. Tageszeiten funktioniert nicht, er wird dann richtig sauer. Die KiÄ drängt zu Fleisch wg. Eisen. Er bekommt 5x täglich bis zu 220 ml 1er HA-Milch und schläft neuerdings nachts 8 Std. oder länger durch. Zähne hat er noch nicht. Muss ich mir nun Sorgen machen? Oder gehört er zu den Kandidaten, die lange „an der Flasche hängen“ und eines Tages urplötzlich ein Mettwurstbrot verlangen?

Mitglied inaktiv - 26.03.2007, 11:51



Antwort auf: Beikostverweigerung

Hallo, ob es gleich ein Mettwurstbrötchen sein wird, weiß ich nicht, aber die Wege des Geschmacks gehen beim Menschen geheimnisvolle Pfade. Sie haben Recht, sich mit dem Beikost füttern viel Zeit zu lassen. Die Sache mit dem Eisen wird viel zu hoch gehängt. In der Milch ist genügend Eisen, um den Tagesbedarf zu decken und um Vorräte anzusammeln. Von denen zehrt der Mensch dann, wenn er einmal nicht soviel Eisen zu sich nimmt. Das Interessante an dem Eisenstoffwechsel ist, daß hier eine Wiederverwendung stattfindet. Die Gefahr eines Eisenmangels ist also gar nicht so groß. Also gewöhnen Sie Ihren Sohn nur ganz langsam an die für ihn zunächst fremde Kost. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 28.03.2007