Hallo,
ich war zum ersten Mal mit meiner Tochter (jetzt 11 Wochen alt, geboren 38+1) beim Babyschwimmen. Ich habe den Eindruck gewonnen, dass es für sie vielleicht zu früh für einen solchen Kurs ist. Sie hat zwar nicht geweint, aber 45 Minuten lang "entgeistert" geguckt, nicht einmal gelacht, in den letzten 15 Minuten wirkte sie auch echt müde. Nach dem aus dem Wasser gehen fand ich sie auch recht kühl, das ist mir im Wasser jetzt nicht so aufgefallen. Sie hat den Rest des Tages geschlafen und ab und zu im Schlaf geweint/gewimmert, was sie sonst nicht tut.
Die Leiterin sagte, sie habe schon jüngere Babys gehabt,es wäre besser den Kurs frühstmöglich zu machen. Daher meine Frage, kann es wirklich sein, dass meine Tochter noch zu jung für den Kurs ist oder irre ich mich da mit meinem Gefühl? Wie wichtig ist es denn für ihre Entwicklung möglichst früh einen Kurs zu machen? Ich möchte ihr durch meine Vorsicht ja auch keine Entwicklungschance nehmen!
Vielen Dank!
Julchen
von
Julchen_03
am 06.05.2013, 08:14
Antwort auf:
Babyschwimmen zu früh?
Hallo, jetzt muss ich einmal etwas ketzerisch antworten: der Mensch ist ein Landtier. Evolutionsbiologisch haben wir keine Verbindung mehr zum Wasser (auch wenn wir als Embryo einmal Kiemenbögen usw. besaßen). Die Rückkehr ins Wsser ist den menschen schwer gefallen. Bis ins vorletzte Jahrhundert hinein konnten die wenigsten Menschen schwimmen. Es stimmt aber, dass der Säugling noch eine bessere Affinität zum Element Wasser hat als das ältere Kind und das kann man ausnutzen. Heutzutage sollte natürlich jedes Kind schwimmen lernen.
Aber es gibt auch "wasserscheue" Säuglinge und Kinder, und es gibt die ewigen "Frierer", die weil sie zu wenig Fettpolster haben und/oder eine sympathikotone Durchblutung (enge Hautgefäße) schnell blaue Lippen bekommen und nach einem längeren Bad auch erschöpft sind. Die sollte man nicht ins Wasser zwingen. Eine begeisterte Badelehrerin hat natürlich einen bestimmten sportlichen Impetus, aber das Kind bestimmt, wie es sein soll, und das muss nicht so früh schon das Wasser sein. Überlegen Sie sich also wie Sie es weiter handhaben wollen. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 09.05.2013
