Frage: ausflippen

Hallo Herr Dr. Posth, unser Kind ist 2J4M und ist meistens ein richtiger Sonnenschein. Er war ein Schreibaby, wir haben ihn aber von Anf. an viel getragen, kaum Fremdbetr., Familienbett, aktiver Papa usw. Trotzphase war bisher sehr erträglich und altersger. Seit einiger Zeit kommt allerdings sein Temperament beim Trotzen arg zum Vorschein und er flippt ohne Vorwarnung dann regelrecht aus. Ignorieren hilft da gar nichts, er flippt dann einfach weiter. Das einzige, was bei einem solchen Temperamentausbruch noch hilft, ist, ihn mit deutlicher Körpersprache aus dem Zimmer zu setzen oder selbst zu gehen (je nachdem) und deutlich mit erhobener Stimme zu sagen, dass er wiederkommen kann, wenn er wieder normal ist. Man muss also quasi richtig "gegenzünden", was mir aber nicht liegt. Nur dann beruhigt er sich sehr schnell wieder und kommt gleich zum Kuscheln und man merkt, dass es ihm sehr leid tut. Wie verhalten wir uns in solchen Sit. besser? Danke und vG Crisi

Mitglied inaktiv - 28.01.2008, 09:06



Antwort auf: ausflippen

Stichwort: erste Erziehungsschritte Hallo, offenbar ist Ihr Sohn mit einem leicht erregbaren Temperament ausgestattet. Vielleicht neigt er auch zu einer gewissen Impulsivität. Ich habe die Erfahrung in meinen Behandlungen gemacht, dass man Säuglinge mit schwierigem Temperament mit großem Einsatz zu einer sicher Bindung führen kann, die Charaktereigenschaften aber bleiben. Aber gerade diese Kinder profitieren von der sicheren Bindung und der erfolgreichen Loslösung ungemein. Daher ist es wichtig, Ihnen im Trotzalter mit der nötigen Klarheit in den eigenen Handluzngen undAktionen zu begegnen und sie in ihren Ausbrüchen geschickt zu begrenzen. Dabei genügen die klassischen Methoden wie "drohen", Schimpfen und soziales Trennen (Auszeit) eigentlich immer. Letzteres sollte allerdings mehr die Ausnahme als die Regel sein. Ganz entscheidend ist, dass das Kind weiß, warum die elterliche Reaktion so ausfällt. Man muss also in einfachen Worten immer erklären, warum man etwas tut. Gemeinsames Erarbeiten von Regeln wäre der nächste erziehrische Schritt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 30.01.2008