Frage: Antwort zu ID50980 letzte Woche

Vielen Dank für Ihre Antwort.Hatte Beratungsgespräch bei Erz.beratungsstelle u.Kinderpsychologen.Beide raten zur Trennung.Da Vater Beratung ablehnte konnte ich nur jeweils 1xalleine hin,ohne Kind.Hätte noch eine dringende Frage,u.zwar wie ich mich an besten bei solchen "Anfällen" des Vaters verhalten soll,wenn Tochter dabei ist.Habe bisher nur gesagt,"er soll aufhören"u."so will ich nicht reden".Allerdings gehen die Beschimpfungen weiter,es nützt nichts,äußer mich dann nicht weiter,da es sonst nur noch schlimmer wird u. er sich noch mehr reinsteigert.Ist mein Verhalten richtig?Will natülich auch nicht dass Tochter denkt,dass man sich so etwas gefallen lassen muss.Sie ist auch oft zornig,sagt Dinge sehr schroff u.befehlend,aggressiv.Mache mir Sorgen,dass sie Verhalten vom Vater teils abschaut,als Vorbild.Kann das sein.Vielen Dank nochmals

von Miriam78 am 03.06.2013, 07:18



Antwort auf: Antwort zu ID50980 letzte Woche

Hallo, das elterliche Vorbild setzt sich ja immer aus zwei verschiedenen Teilen zusammen, dem mütterlichen und väterlichen. Welches von beiden stärker wirkt, hat hauptsächlich etwas mit der Identifikation zu tun. Mädchen orientieren sich stärker an der Mutter, Jungen folgerichtig am Vater. Sie haben eine Tochter! Und die bindet sich zwangsläufig stärker an Sie, weil sie ja Vorbehalte dem Vater gegenüber spürt. Vielleicht hat sie sogar Angst vor ihm. Sie sollten insbesondere in Gegenwart Ihrer Tochter keine heftige Auseinandersetzung mit Ihrem Mann suchen oder zulassen. Das Geschehen kann schnell eskalieren und ihre Tochter stark in die Ereignisse verwickeln. Sie kann aber keine Lösungen für sich erkennen und wird Angst auch um Sie haben. Damit wird sie automatisch parentifiziert, also zu einer Rolle gezwungen, die sie nicht ausfüllen kann. Andererseits müssen sie aufpassen, dass Sie ihre Tochter nicht zu sehr rückbinden (s. gezielter Suchlauf unter "Rückbindung"), denn das schränkte Ihren Entwicklungsraum ein. Wenn Sie jetzt externe Hilfe haben, sollten Sie in Zukunft mit diesen Personen zusammenarbeiten, d.h. Ihre Schritte mit ihnen absprechen. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 04.06.2013