Frage: Anspannung und Zittern

Hallo Dr. Posth, mein Sohn (knapp 3 Jahre) hatte seit der Geburt immer Anzeichen, dass er unter großer Anspannung litt. Als Säugling äusserte sich das v.a. so, dass man ihn lange rumtragen und wiegen musste, bis er (unter schreien) einschlafen konnte. Noch jetzt turnt er im Bett herum (wirft die Beine hoch etc.), wenn er nicht einschlafen kann. Auch hat er sich bei Freude manchmal so angespannt, dass er überall zitterte. Seit einigen WOchen fällt mir jetzt auf, dass er manchmal, wenn er nach etwas greift zittert bzw. fahrig wirkt. Er wirkt dann auch irgendwie hektisch. Ich war schon bei Kinderneurologen, der eine genauere Diagnostik bei dieser Symptomatik ablehnt, mir aber auch nicht genau sagen kann, warum mein Sohn das macht. Könnte das auch an einer Art "Überanspannung" liegen? Ich selber bin auch recht angespannt und zittere dann auch manchmal... Was raten Sie hinsichtlich einer Diagnostik? Danke und Gruß, Andrea Ott

Mitglied inaktiv - 29.11.2010, 09:49



Antwort auf: Anspannung und Zittern

Liebe Andrea Ott, Zittern wird durch Muskelspannung ausgelöst. Am bekanntesten ist das Kälteziitern, welche die Wärmeproduktion ankurbelt. Das gilt übrigens auch für den Schüttelfrost bei schnell ansteigendem Fieber. Dieses Muskelinnervationssystem (Gamma-Motoneuronen) wird auch durch den Nervus sympathicus aktiviert, der seine Ursprüngen im vegetativen Nervensystem hat. So kann man auch vor Angst zittern oder bei Aufregung (auch freudiger). manche Kindr zeigen solche Verhaltensweisen. Sie sind konstitutionell und nicht pathologisch. Aber es gibt auch ein erbliches gutartiges Zittern der Hände beim gezielten Greifen usw. Wenn der Kinderneurologe nichts Besonderes findet, sollten Sie erst einmal abwarten. Alle Untersuchungen, die es dazu gibt, sind nicht völlig harmlos. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 01.12.2010