Frage: Akzeptanz Abstillen

Lieber Dr. Posth, meine Tochter (18Mon) ließ sich bereits mit 6Mon unter jedweder Anstrengung nicht abstillen. Sie ist sehr temperamentvoll, aber auch sehr schüchtern+Mamakind. Seit ca 2 Mon ist sie tagsüber komplett abgestillt, versucht aber trotzdem noch immer ständig einen Schluck zu bekommen. Seit sie kapiert hat, dass es unter keinen Umständen tagsüber die Brust gibt, hat sie sich entschieden, keinen Mittagsschlaf mehr zu halten, da es dann ja auch keine Einschlafbrust mehr gibt. Wann kann ich damit rechnen, dass sie die Situation endlich ohne Geschrei akzeptiert? Wenn ich sie versuche in den Schlaf zu tragen, schreit sie noch immer bis zu 2St.+schläft dann aus Erschöpfung ein. Das halte ich nicht für förderlich+so lasse ich sie jetzt notgedrungen durchmachen. Sie freut sich den ganzen Tag lang auf ihre Gute-Nacht-Brust;sie scheint diese zusätzliche Kuscheleinheit noch zu brauchen, oder? Sollte sie lieber komplett abgestillt werden? Ihr Papa hilft mir leider nicht. 1000 Dank

Mitglied inaktiv - 01.03.2010, 09:17



Antwort auf: Akzeptanz Abstillen

Hallo, wie Sie wissen bin ich ja für ein endgültiges Abstillen zu einem früheren Zeitpunkt. Bindungstheorie, Feldforschung und Erfahrung lehren, dass das Abstillen tags wie nachts deutlich jenseits der 1-Jahresgrenze oft extrem schwierig wird und meist nur noch unter großem Widerstand des Kindes durchzuführen ist. Da es zumindest in Mitteleuropa ernährungsphysiologisch keine Grund für ein so langes Stillen gibt, kann es nur die Entscheidung der Mutter geben, entweder früher abzustillen oder solange zu warten, bis sich das Kind von allein abstillt. Gegen diesen letzteren Standpunkt, den auch die Leche League vertritt, ist überhaupt nichts einzuwenden, wenn die Mutter innerlich dazu bereit ist. D.h., Sie müssten Ihrer Tochter die "Gutenachtbrust" weiter gewähren. Was spricht dagegen? Haben Sie sich auch schon mal bei Biggi Welter hier im Still-Forum gemeldet? Das lohnt sich bestimmt. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 03.03.2010