Frage: Affektkrämpfe

Hallo, bei unserer Tochter 14LM, wurden "Affektkrämpfe" (Luft anhalten bis zur Bewußtlosigkeit mit anschließendem Krampfen)diagnostiziert.Sie macht dies bei Schmerz (nach Sturz etc.) & Zorn(wenn Verbot oder sie etwas nicht bekommt was sie unbedingt will etc.). Eine allg. Krampfbereitschaft wurde während eines KKH-Aufenthalt mit entspr. Untersuchungen ausgeschlossen. Wir machen uns nun große Vorwürfe daß wir irgendetwas falsch gemacht haben. Sie wurde viel getragen & mußte nie schreien - wir sind immer gleich auf sie eingegangen. Hat sie dadurch evtl. nie 'gelernt' ihre Gefühle selbst zu regulieren? Wie gehen wir nun am Besten damit um? Sie ist ja auch gerade in der Phase ihren eigenen Willen zu entdecken... wir möchten nicht daß sie lernt mit den Affektkrämpfen ihren Willen durchzusetzen. Meinen Sie eine Bachblütentherapie könnte ihr etwas helfen, besser mit ihren Gefühlen umzugehen? Vielen Dank schon einmal für Ihre Antwort :-)

Mitglied inaktiv - 11.06.2007, 21:23



Antwort auf: Affektkrämpfe

Hallo, es ist schwierig, das Auftreten von Affektkrämpfen ursächlich genau zuzuordnen. Sicherlich steckt in diesen Kindern ein hoher Grad von Impulsivität und bestimmt gibt es auch gewisse Verbindungen zu Autoaggressivität. Aber bei all dem bleibt unklar, warum das Kind gerade auf die Methode des Atemanhaltens verfällt und nicht auf irgendetwas Naheliegenderes. Wenn Sie also wirklich nicht auf irgendwelche Methoden einer Schreikonditionierung bei Ihrer Tochter zurück gegriffen haben, dann können Sie ihr Verhalten nur als Ausdruck angeborener, hoher Impulsivität verstehen. Damit nun aus dieser Affekthandlung keine Methode zu Steuerung der Elternreaktion wird, sollten Sie gelassen und unbeeindruckt mit dem Anfall umgehen. Niemals sollten Sie ihre Tochter dafür strafen und besonders ängstlich dürfen Sie nicht erscheinen. Ein beherztes Herausbringen ihrer Tochter aus dem Status sollte ausreichen. Bachblütentherapie o.ä. nutzt überhaupt nichts. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 15.06.2007



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