Frage: abstillen

sehr geehrter herr dr. posth, mein problem bezieht sich auf das abstillen unserer 6 monate alten tochter. wir versuchen langsam, sie zumindest tagsüber von der brust zu entwöhnen, was sich eher schwierig gestaltet, da sie weder gläschen noch flasche besonders mag. schnuller akzeptiert sie auch nicht. sie ist schon immer unglaublich aktiv und den ganzen tag nur am herumtollen (robbt schon). da sie so wenig schmust, denke ich holt sie sich die körperliche nähe dann wenn sie "zeit hat", also beim stillen. jetzt befürchte ich, dass sie unglücklich wird, wenn wir ihr das unter druck nehmen. allerdings möchte ich sie nicht mit einem jahr noch stillen. was denken sie, wie sollte man vorgehen? vielen dank für ihren kompetenten rat, mfg sara´s mama

Mitglied inaktiv - 02.05.2006, 10:55



Antwort auf: abstillen

Hallo, zum Stillen gehören immer zwei Personen, einmal der Säugling und zum anderen die Mutter. Wenn einer von beiden nicht mehr möchte, geht es auch über kurz oder lang nicht mehr. Jede Mutter darf sagen, ich kann oder möchte nicht mehr. Allerdings gebührt dem Säugling zunächst einmal ein natürliches Vorrecht, da Gestilltwerden sein unbedingtes Bedürfnis ist. Das Abstillen kann sich etwas hinziehen, wenn man seinem Kind dafür eine andere Ermährung angewöhnen muß. D.h. atraumatisch für die Seele geht es nur mit dem geduldigen Umgewöhnungsprozeß. Den auf sich zu nehmen muß eine Mutter dann bereit sein. D.h. Sie brauchen Geduld und Überzeugungskraft, um Ihren Sohn von den Vorteilen der anderen Ernährungsweise zu überzeugen. Bis er davon ausreichend satt wird, braucht er aber noch Muttermilch. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 05.05.2006