Frage: 2 jahre und die "axt im walde"

hallo dr. posth, also ich kann bald nicht mehr. mein süsser benimmt sich zur zeit wirklich wie die axt im walde. hört nicht, andere kinder werden geschubst, gehauen (ist mir in der spielgruppe schon unangenehm), schreit wenn er ins bett soll, läuft immer weg, und ich bin im 9. mon. schwanger und komme kaum hinterher!!! puh! wenn er solche sachen macht, bekommt er auszeiten, wie z.b. ab ins zimmer für 5 min. ist das so ok.? oder reicht das nicht mehr aus, weil wirklich ändern tut sich nix. und wenn ich mal "richtig" schimpfe, weint er so bitterlich, dass es mir das herz bricht. bin ich zu weich? weiss im moment keinen rat

Mitglied inaktiv - 13.07.2004, 14:09



Antwort auf: 2 jahre und die "axt im walde"

Hallo, Ihr Sohn befindet sich mitten in der Trotzphase. Da kommen solche Verhaltensweisen vor und da gehören sie auch hin. In meine Langtext über das emotionale Bewußtsein, Teil 3, spreche ich über diese Verhaltensweisen und was sie zu bedeuten haben. Dabei spreche ich auch Empfehlungen aus, wie man in solchen Fällen am besten mit seinem Kind umgeht. Die momentane Trennung oder soziale Auszeit kommt als stärkste Maßnahme auch darin vor. Aber vorher kommen Drohen und Schimpfen in der Frage einer elterlichen Intervention. Und davor gehört noch die Akzeptanz und die Deeskalation. Trotziges Verhalten kann vermieden werden oder vonseiten der Eltern heruntergespielt. Trotz ist übrigens auch eine Stichwort für den Suchlauf. Die Rangeleien mit den altersgleichen Kindern hat etwas mit Rivalität zu tun. Hierbei bedarf es eines großen diplomatischen Geschicks, die streitenden Parteien auseinander zu bekommen. Aber es sind die normalen Dinge in dieser Entwicklungsphase, die man bis zu einem gewissen Grade tatsächlich tolerieren muß. Sollten Sie sich jedoch zu einer Maßnahme gegen Ihren Sohn entschieden haben, dann müssen Sie diese Entscheidung auch durchsetzen, selbst wenn es Ihnen schon wieder leid tut. Und rügen sie immer nur das fehlerhafte Verhalten und nicht das ganze Kind !! Das ist neben der Angemessenheit der Reaktion das wichtigste. Viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 16.07.2004